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Hyperrhinophonie und Schallleitungsschwerhörigkeit bei submucösen Gaumenspalten – postoperative Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Submucöse Gaumenspalten sind Defekte des harten Gaumens unter intakter Schleimhaut und imponieren durch einen Knochendefekt, fehlende Muskelschicht in Velummitte und eine Uvula bifida. Bei Hypoplasie des M. uvulae spricht man von okkulten Gaumenspalten. Beide Formen sind häufig Ursache für eine velopharyngeale Insuffizienz (VPI), die durch fehlenden velopharyngealen Abschluß bei Phonation zur Hyperrhinophonie oder zu fehlerhafter Bildung velarer Laute führen kann. Daneben wird der Druckausgleich der Pauke via Tuba auditiva gestört, woraus rezidivierende Paukenergüsse resultieren. Diese Symptome sind für die submucöse Gaumenspalte nicht obligat, führen aber oft erst zur Diagnose.
Submucöse Gaumenspalten liegen in 5 bis 10% aller Spaltbildungen mit einer Prävalenz von 0,02 bis 0,08% vor.
Von Januar bis November 2007 konnte in der phoniatrisch-pädaudiologischen Sprechstunde gemeinsam mit der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie diese Diagnose bei 12 Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren erhoben werden. Dabei lag eine gleichmäßige Geschlechtsverteilung vor. Alle Kinder wiesen ein Seromucotympanon mit 40 dB Schallleitung auf. Bei 4 Kindern bestand eine Hyperrhinophonie Grad III, bei 2 Kindern Grad II und bei einem Kind Grad I. 5 Kinder mit adenoiden Vegetationen zeigten auf Grund der Kompensation keine Hyperrhinophonie. Die operative Therapie bestand im Verschluß der Spalte und gleichzeitiger Paukendrainage. Postoperativ konnte bei allen Kindern nur noch eine tieftonale Restschallleitung konstatiert werden. Die Rhinophonie besserte sich um jeweils ein Grad. Die postoperative Logopädie lässt eine weitere Verbesserung erwarten. In einer Langzeitstudie sollen die Ergebnisse weiter verfolgt werden.