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Orale trigeminale und gustatorische Sensibilität beim Burning Mouth Syndrome
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Beim Burning mouth syndrome (BMS) wurden sensorineuronale Veränderungen der trigeminalen Fasern (Verringerung der Anzahl und axonale Degeneration) in der Mundhöhle beschrieben.
Ziel der Untersuchung war, den Effekt des primären BMS auf die trigeminale und gustatorische Sensibilität zu untersuchen.
Methoden: Capsaicin-gelöste Filterpapierstreifen in 5 verschiedenen Konzentrationen (0,0001–1%) wurden zur Bestimmung der trigeminalen Schwelle verwendet. Die Streifen wurden für 10 Sekunden auf die Zunge gelegt. Die Berstimmung der trigeminale Schwelle erfolgte auf 2 Wegen: i) empfindungsassoziiert (THR1) und ii) intensitätsassoziiert (THR2). Untersucht wurden 13 Patienten mit einem primären BMS im Alter von 46 bis 71 Jahren (Durchschnittsalter 62 Jahre; 9 Frauen, 4 Männer). Die Ergebnisse wurden mit denen von 28 gesunden Probanden im Alter von 41–63 Jahren (Durchschnittsalter 51 Jahre; 9 Frauen, 4 Männer) verglichen. Die Bestimmung der gustatorischen Sensibilität erfolgte unter Verwendung der Elektrogustometrie (EGM) und des Schmeckstreifentests.
Ergebnisse: Bei den BMS-Patienten wurden signifikant höhere gustatorische Schwellen gefunden (Schmeckstreifentest/Ganzmundtestung: P=0,024; EGM linke Seite P<0,05). Beim Vergleich der empfindungs- und intensitätsassoziierten trigeminalen Schwellen von BMS-Patienten mit denen der gesunden Probanden zeigten sich allerdings keine signifikanten Unterschiede (THR1: F[1,39] =5,26; P=0,473 und THR2: F[1,39] =1,08; P=0,306).
Schlussfolgerungen: Beim BMS ist die gustatorische Sensibilität vermindert und sollte daher als pathognomonisches Symptom für das BMS angesehen werden. Die beschriebene trigeminale Degeneration beim primären BMS lässt sich mit dem Capsaicin-Schwellentest nicht nachweisen.