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Darstellung der Aktivierung cerebraler olfaktorischer Zentren nach Phenylethylethanolapplikation mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Neurodegenerative Erkrankungen sind häufig mit Störungen des Riechvermögens assoziiert. Diese können das erste Symptom einer solchen Erkrankung darstellen. Eine neue Methode zur Darstellung der olfaktorischen Funktion ist die Messung cerebraler Aktivierungen nach Duftstoffapplikation mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT). Voraussetzungen hierfür sind einerseits die artefaktfreie Applikation von Geruchsstimuli im Umfeld des MRT-Gerätes sowie die Etablierung einer zuverlässigen MRT-Sequenz. Ziel unserer Arbeit war es ein robustes fMRT-Studiendesign zu entwickeln, um weiterführende Untersuchungen des Geruchssinnes mit Hilfe des MRT zu ermöglichen. Hierfür kam ein speziell an die MRT-Bedingungen angepasstes Flußolfaktometer (Zentralwerkstatt der FSU Jena) zum Einsatz. Als Duftstoff wurde Phenylethylethanol verwendet. In einem 1,5 Tesla Tomographen wurden 9 gesunde Probanden über einen Zeitraum von 11:26 min 300 mal gescannt und 16 mal der Duftstoff für eine Periode von 8 s dargeboten. Die Auswertung der fMRT-Daten erfolgte mit dem SPM5-Softwarepaket. Hierbei konnten in der Gruppenanalyse stabile Aktivierungen in der Insula sowie dem angrenzendem Operculum und orbitofrontalen Kortex, dem Gyrus cinguli, der Amygdala sowie dem Cerebellum nachgewiesen werden. Diese Aktivierungsmuster sind mit den in der Literatur beschriebenen Ergebnissen konkordant. Somit ist das in dieser Studie angewendete Versuchdesign (bestehend aus Olfaktometer, Duftstoff, Paradigma und MRT-Sequenz) geeignet, um die neuronalen Aktivierungsmuster während der Geruchsperzeption zuverlässig darzustellen. Es kann somit in weiterführenden Studien an Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen und an Patienten mit Riechstörungen anderer Genese angewendet werden.