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Entwicklung eines Prüfstandes für Orbitarekonstruktionsfolien
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Eine isolierte Orbitabodenfraktur kann mit Symptomen wie einem Enophthalmus, Augenmotilitäts- und Sensibilitätsstörungen einhergehen. Die Therapie besteht in der Orbitabodenrekonstruktion mit z.B. Folien aus Poly-p-dioxanon oder Polylaktid. Das Resorbtionsverhalten wird von der mechanischen Beanspruchung der Folien beeinflusst.
Methode: Ein realitätsnaher in vitro Prüfstand für degradierbare Orbitarekonstruktionsfolien wurde entwickelt und experimentell erprobt. Ein PMMA-Modell mit einem eingelassenen Defekt im Orbitaboden wurde gefertigt. Der Orbitainhalt wurde mittels druckgesteuertem Ballonkatheters simuliert. Der Prüfstand wurde bei 37°C in PBS-Medium für 28 Tage eingetaucht und das Degradationsverhalten für die PDS-Folie oberflächenmorphologisch mit dem Lichtmikroskopie und dem Rasterelektroskop untersucht.
Ergebnisse: In der Erprobung des Prüfstandes zeigten die lichtmikroskopischen Aufnahmen Veränderungen der Probenoberflächen. Eine deutliche Farbänderung der 28 Tage lang belasteten PDS-Folie in einem abgegrenzten Bereich war zu beobachten. Mit Hilfe der Gegenüberstellung der einzelnen Oberflächentopographien sind eindeutige Differenzen zu erkennen. Während die Oberfläche der neuwertigen Probe klar und regelmäßig strukturiert vorliegt, weist die beanspruchte Probe auf der Materialoberfläche asymmetrisch verteilte prisma- sowie kugelförmige Strukturen auf.
Diskussion: Die Degradationsvorgänge der PDS-Folie können durch die bildmorphologisch sichtbaren Veränderungen der Oberfläche erfasst werden. Bei nachfolgenden Untersuchungen sollte die Einsinktiefe des Materials, die Veränderungen der mechanischen Eigenschaften sowie das Molekulargewicht zur besseren Charakterisierung der Degradationsvorgänge untersucht werden.