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Evaluierung eines open-source 3D-Navigationssystems für die Nasennebenhöhlenchirurgie
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Kommerzielle 3D-Navigationssysteme sind "black box" Systeme, die nicht veränderbar und an die individuellen Bedürfnisse des Chirurgen oder der Klinik adaptierbar sind. Für Neuentwicklungen von navigierten Instrumenten oder Visualisieurungsstrategien, wurden unsere Erfahrungen auf dem Gebiet der klinischen 3D-Navigation in den Nasennebenhöhlen als Ausgangsbasis für ein optimiertes System zur 3D-Navigation genutzt.
Methoden: Mit einem leistungsstarken Linux-Rechner und den Standardbibliotheken ITK (http://www.itk.org), VTK (http://www.vtk.org) und IGSTK (http://www.igstk.org) und einem open source 3D-Digitizer (http://www.atracsys.com, Schweiz) wurde ein 3D-Navigationssystem für die Nasenebenhöhlenchirurgie gebaut.
Ergebnisse: Die Entwicklungszeit für Navigationssysteme kann insbesondere mit dem Image-Guided Surgery Toolkitin sehr stark verkürzt werden. Innerhalb von einigen Mann-Monaten können FDA-zugelassene Programme geschrieben werden, die eine einfache und leichte Umsetzung von 3D-gesteuerten Prozeduren ermöglichen. Unser System, open4Dnav, konnte bis dato im Labor an Plastikphantomen und Kadavern evaluiert werden. Der Datenimport aus dem hauseigenen PACS System erfolgt im wesentlichen über das Oldenburg Toolkit (http://www.offis.de); die Darstellung der Daten erfolgt in den drei Standardansichten und fakultativ einem 3D-Modell des Patienten. Mit Zoom- und Messfunktionen ausgestattet, erfüllt das System alle Anforderungen eines chirurgischen Navigationssystems.
Schlussfolgerungen: Die softwaretechnische Entwicklung mit open-source Werkzeugen ist insbesondere für klinische FDA zertifizierte Anwendungen relativ einfach; vor der Anwendugn am Patienten ist jedoch auf die Einhaltung der sicherheitstechnischen Vorschriften und dem Medizinproduktgesetz zu achten.