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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Stellenwert des sensomotorischen Trainings bei der Rehabilitation peripher vestibulärer Störungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Lauenroth - Institut für Sportwissenschaft/HNO-Klinik Halle, Halle/S.
  • Rene Schwesig - Institut für Sportwissenschaft, Halle
  • Kuno Hottenrott - Institut für Sportwissenschaft, Halle
  • Marc Bloching - Universitätsklinik des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg
  • Kerstin Neumann - HNO-Klinik, MLU Halle, Halle
  • Annett Pudszuhn - HNO-Klinik, MLU Halle, Halle

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod400

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod400.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Lauenroth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rehabilitation von Gleichgewichtsstörungen erfolgt derzeit mit unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen. Allgemeine physiotherapeutische Hinweise zum Gleichgewichtstraining sind in vielen Fällen unzureichend und führen nicht zur gewünschten langfristigen Beschwerdefreiheit.

Ziel dieser Rehabilitationsstudie war es u.a., den Stellenwert des sensomotorischen Trainings bei der Rehabilitation von 34 Patienten (10 Frauen; 24 Männer) mit akuten einseitigen peripher- vestibulären Störungen zu untersuchen.

Methoden: Die Patienten erhielten unmittelbar nach dem akuten Erkrankungsereignis eine systematisierte mehrwöchige Therapie durch einen Diplomsportlehrer. Die Daten wurden durch die Posturographie (IBS- System) und den Dizziness Handicap Inventory (DHI) ermittelt. Der Altersmittelwert der Interventionsgruppe beträgt 50,9 ± 15,8 Jahre. Die Ergebnisse wurden mit einer Kontrollgruppe (n=34; 53,3 ± 15,0 Jahre) ohne systematisiertes Training verglichen.

Ergebnisse: Varianzanalytisch ließen sich in allen posturographischen Parametern signifikante Zeiteffekte ermitteln. Der Stabilitätsindikator der untersuchten Patienten konnte bei identischen Messzeitpunkten im Vergleich zur Kontrollgruppe verbessert werden (Interventionseffekt p=0,042). In allen Subscalen des DHI konnten signifikante Zeiteffekte nachgewiesen werden (p<0,001). Gruppen- und Interaktionseffekte ließen sich jedoch nicht ermitteln.

Diskussion: Das sensomotorische Training trägt wesentlich zur systematischen Rehabilitation von Patienten mit peripher vestibulären Störungen bei. In der Interventionsgruppe konnten die Haltungsregulation und die subjektive Befindlichkeit bezüglich der Schwindelbeschwerden verbessert werden.