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Lasergestützte Cholesteatom-Chirurgie: technische Aspekte, Implementierung und Problematik der selektiven Zellzerstörung
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Das Cholesteatom (CH) ist eine destruierende Mittelohrerkrankung, die kompletter chirurgischer Sanierung bedarf. Verbleibendes Plattenepithel führt zu vermeidbaren Rückfällen. Unser Ziel ist die Entwicklung einer selektiven Laserbehandlung gegen residuale CH-Zellen, die direkt nach konventioneller CH-Chirurgie einzeitig durchgeführt werden kann.
Methoden: Intraoperativ gewonnene Cholesteatom-Monolayer-Zellkulturen wurden in vivo mit Absorptionsverstärkern (AV) gefärbt und mit Argon- und Diodenlasern bestrahlt. Zytotoxizitätsmessungen dienten der Quantifizierung der Schadensmenge. In CH- und Mukosa-Zellkulturen sowie in Paraffin-eingebetteten CH-Gewebeschnitten wurde immunhistochemisch (IHC) die Bindung monoklonaler Maus-Antikörper gegen CH-spezifische Zytokeratine (CK5, CK10, CK14) und den epidermalen Wachstumsfaktor EGFR untersucht.
Ergebnisse: Die intrazelluläre Färbung mit AV und nachfolgende Laserbestrahlung zerstörte bis zu 92% der kultivierten CH-Zellen. Ungefärbte bestrahlte Zellen wurden nicht beeinträchtigt. In CH-Zellkulturen war die IHC-Färbung positiv für CK5, CK14 und EGFR. Im eingebetteten CH-Gewebe wurden CK5 und CK14 in den basalen Schichten der Matrix lokalisiert, CK10 suprabasal, und EGFR in allen Schichten der Matrix und Perimatrix.
Schlussfolgerungen: Die eingesetzten Laser und AV erwiesen sich als potentiell geeignete Instrumente einer lasergestützten CH-Chirurgie. Die untersuchten Antikörper können aufgrund der z.T. unspezifischen IHC-Färbung eine selektive CH-Zellmarkierung noch nicht realisieren (Kreuzreaktion mit Mukosazellen). Hierzu müsste das Chromophor an einen Antikörper gekoppelt werden, der exklusiv an ein einfach zugängliches spezifisches CH-Oberflächenantigen bindet.