gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

„Hyperfunktionelle Dysphagie“ als Folge der hyperfunktionellen Dysphonie?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author J.-Constantin Koelmel - Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, Klinik für HNO, Stuttgart
  • Ursula Banzhaf - Klinikum Stuttgart, Katharinenhsopital, Logopädie, Stuttgart
  • Erhard Miethe - Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, Phoniatrie, Stuttgart
  • Gerd Rasp - Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital, HNO-Klinik, Stuttgart

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod294

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod294.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Koelmel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Im Rahmen der Dysphagiesprechstunde wurden uns gehäuft Patienten mit dem Bild einer pharyngealen Missempfindung zugewiesen, das sich auf vielfältige Weise darstellte. Viele bekannte Störungsbilder wie zum Beispiel die vocal-cord-dysfunction, der Laryngospasmus, Globus pharyngis und psychogene Dysphagien fielen darunter. Auffällig bei der interdisziplinären Untersuchung mit HNO-Arzt, Phoniater und Logopädin war die Koinzidenz einer vermeintlichen Schluckstörung mit einer hyperfunktionellen Dysphonie.

Daher haben wir in der retrospektiven Arbeit die Daten von 40 Patienten unter diesem Gesichtspunkt ausgewertet. Ausgeschlossen wurden Patienten, die an einer neurogenen oder mechanisch bedingten Dysphagie litten. Dabei eruierten wir bei den Patienten Schluckhemmung, Würgereiz, Fremdkörpergefühl, Fehlfunktion des oberen Ösophagussphinkters, Penetration, Prä-, intra- und postdeglutitive Aspiration, Transportstörungen, ösophagopharyngealen Reflux und Erstickungsanfälle. Parallel dazu wurdenParameter einer funktionellen Stimmstörung, wie zum Beispiel Glottisschluss, Taschenfaltenaktivität und anderen untersucht. Auffälligkeiten hinsichtlich der Persönlichkeitsstruktur wurden dokumentiert. Die Datensätze wurden validiert und abgeglichen. Die Auswertung von quantitativen Variablen erfolgte mittels deskriptiver Statistik. Bei allen Patienten fiel auf, dass die subjektiv empfundene Dysphagie signifikant mit einer hyperfunktionellen Dysphonie korrelierte. Es ist eine gemeinsame Ursache anzunehmen, wobei wir von einer pharyngealen und laryngealen Hyperaktivität ausgehen können.

Es erschien uns daher sinnvoll, an unserer Klinik diese Krankheitsbilder unter dem neu geschaffenen Begriff der hyperfunktionellen Dysphagie zu subsumieren.