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Klinische Anwendung der neuen dynamischen Echtzeit-MRT zur funktionellen Diagnostik im oberen Aerodigestivtrakt
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Bislang standen für funktionelle Erkrankungen der Atmung, Phonation und des Schluckens neben endoskopischen Verfahren nur durchleuchtende Verfahren zur Verfügung. Nicht ionisierende Untersuchungsmöglichkeiten, wie die MRT, konnten wegen langer Analysezeit und geringer Auflösung nur für statische Untersuchungen angewandt werden. Durch neue Technologien ist es möglich eine zeitliche Auflösung zu erreichen, mit der auch funktionelle Fragestellungen mit der MRT untersucht werden können. Wir zeigen erstmalig die klinische Anwendbarkeit der neuen dynamischen Echtzeit-MRT zur Diagnostik von Erkrankungen im oberen Aerodigestivtrakt.
Methode: 6 Patienten mit unterschiedlichen funktionellen Erkrankungen wurden in der 3-Tesla MRT in saggitaler und koronarer Ebene mit einer Schichtdicke von 11 mm und einer zeitlichen Auflösung von 4 Bildern/Sekunde untersucht.
Als Kontrastmittel für die Schluckuntersuchungen verwendeten wir Blaubeersaft, der aufgrund seiner paramagnetischen Eigenschaften kontrastgebend ist.
Ergebnisse: In allen 6 Fällen konnten wir mit Hilfe der Echtzeit-MRT Untersuchung eine funktionelle Erkrankung im oberen Aerodigestivtrakt diagnostizieren bzw. ausschließen. Wir erhielten eine dreidimensionale Auflösung mit exzellenter Darstellung der Weichgewebsstrukturen und sehr guter Darstellung des Schluckaktes.
Schlussfolgerungen: Erstmalig wird die Anwendung dieses neuen Verfahrens an verschiedenen Patienten gezeigt, die gleichzeitig Indikationsmöglichkeiten für diese Technik aufzeigt. Die Echtzeit-MRT stellt eine Alternative zur Videoflouroskopie dar, da sie ohne ionisierende Strahlen durchgeführt wird und damit auch bei Schwangeren und Kindern angewendet werden kann. Vergleichende Studien zwischen Durchleuchtung und MRT stehen noch aus.