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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Die "chronisch granulierende Entzündung" nach Partsch – eine seltene Differentialdiagnose von Fisteln im Kopf-Halsbereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Dirk Sander - HNO-Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen
  • K.-Wolfgang Delank - HNO-Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod226

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod226.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Sander et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Chronische Infektionen im Bereich der Zahnwurzelspitze (apikale Parodontitis) können sich kontinuierlich in den Gesichts- und Halsbereich ausbreiten und zur Ausbildung von Granulationsgewebe und nachfolgenden extraoralen Fisteln führen. Diese klinisch unterschiedlich manifesten Entzündungen werden auf Grund meist fehlender Zahnbeschwerden leicht als nicht odontogene Infektionen fehlinterpretiert und dann inadäquat therapiert. Die Entzündungen und atypischen Fisteln heilen in der Regel erst nach Identifikation und konsequenter Therapie der dentogenen Ursache aus.

Methoden: Anhand zweier Kasuistiken wird das diagnostische und therapeutische Vorgehen dargestellt und auf die unterschiedlichen extraoralen Manifestationen hingewiesen.

Ergebnisse: Nach Resektion der extraoralen Fisteln und interdisziplinär-kieferchirurgischer Behandlung der ursächlich entzündeten Zähne heilten die Entzündungen komplett ab.

Schlussfolgerung: Bei schlecht heilenden oder rezidivierenden entzündlichen Prozessen der Kopf- und Halsregion sollte eine mögliche dentogene Ursache in Betracht gezogen und interdisziplinär abgeklärt werden.

Differentialdiagnostisch kommen kongenitale Fisteln, Abszesse, tiefe Mykosen, Aktinomykosen, Neoplasien und granulomatöse Erkrankungen (M. Wegener, Sarkoidose, Fremdkörpergranulome) in Betracht.