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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Erstmanifestation von HIV im HNO-Fachgebiet – Erfahrungen während des PJ-Tertials in Südafrika

Meeting Abstract

  • Daniela Richwien - HNO, Univ.-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Iain Butler - Univ.-HNO-Klinik Bloemfontein, Bloemfontein, Südafrika
  • Andre J. Claassen - Univ.-HNO-Klinik Bloemfontein, Bloemfontein, Südafrika
  • Joachim Mueller - HNO, Univ.-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO, Univ.-Klinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod223

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod223.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Richwien et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Während in Deutschland HIV und AIDS zwar zunehmen, aber immer noch selten bedacht werden, spielen diese Erkrankungen in Südafrika eine weitaus größere Rolle. Primär würde man eine Erstmanifestation im „Fachgebiet HNO“, im Gegensatz z.B. zur Pädiatrie und Inneren Medizin, nicht unbedingt erwarten. Erstaunlicherweise aber stellen sich viele Patienten in einer Univ-HNO Klinik in SA mit einer Symptomatik vor, bei der man in Deutschland nicht an eine Erstmanifestation von HIV denken würde.

Methodik: Anhand des Krankengutes der HNO-Universitätsklinik in Bloemfontein, Free State, SA ergab sich die Möglichkeit, Frühsymptome zu dokumentieren. Im Durchschnitt stellen sich zehn Patienten pro Woche mit einer „verstopften Nase”, „chronischer Nebenhöhlenentzündung“, „allergischem Schnupfen“, „chronischer Mandelentzündung“ oder „plötzlichem Hörverlust“ vor. In Zusammenschau der klinischen Befunde, der Anamnese und dem Alter des Patienten ergibt sich die Diagnose „HIV positiv” häufig als eine reine Blickdiagnose. Viruslast und CD4-Count bestätigen die klinische Diagnose.

Ergebnisse: Die systematische Darstellung der erhobenen eigenen Befunde aus Südafrika soll den Kollegen in Deutschland die Früherkennung von HIV und AIDS ermöglichen und HIV als Krankheitsursache bei steigenden Infektionszahlen hierzulande ins Bewusstsein rufen. So kann den Betroffenen rasch die Chance der verbesserten antiretroviralen Therapie zuteil werden, die die Lebenserwartung deutlich erhöht.