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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Risikofaktoren für Zweitkarzinome im Kopf-Halsbereich

Meeting Abstract

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  • Steffen Nolte - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
  • Kai Lorenz - BWK Ulm, HNO-Abteilung, Ulm
  • Sabrina Hartenbach - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. HNO-Heilkunde, Kopf-Halschirurgie, Ulm
  • Heinz Maier - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, HNO-Abteilung, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod184

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod184.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Nolte et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bis zu 20% der Patienten, bei denen unter kurativer Intention ein Plattenepithelkarzinom des oberen Aerodigestivtraktes behandelt wurde, zeigen innerhalb von 5 Jahren ein Zweikarzinom. Über Risikofaktoren zur Entstehung von Zweitkarzinomen ist bislang wenig bekannt. Die Kenntnis dieser Risikofaktoren ist vorteilhaft zur Selektion von Risikokollektiven, die einem engmaschigen Nachsorgeprotokoll unterzogen werden könnten.

Patienten/Methoden: Bei 106 Patienten (69 mit Zweitkarzinome, 23 ohne Zweitkarzinome und 14 mit locoregionärem Rezidiv) wurden auf Basis eines standardisierten Fragebogens Risikofaktoren für das Auftreten von Zweitkarzinomen evaluiert und mit den klinischen Daten korreliert.

Ergebnisse: Als Hauptrisikofaktoren für das Auftreten von Zweitkarzinomen erwiesen sich ein stark erhöhter Tabak- und Alkoholkonsum, eine frühes Erkrankungsalter (Primärtumor) sowie eine Reihe internistischer Erkrankungen (Herz/Kreislauf, Gastrointestinaltrakt, Leber). Weiterhin fiel eine statistisch erhöhte Inzidenz von Zweittumoren bei Patienten mit fehlendem Schul- und Berufsabschluss sowie bei alleinstehenden Patienten auf. Keinen Einfluss auf das Zweitkarzinomrisiko hatten die initiale T- und N-Kategorie sowie der histologische Differenzierungsgrad des Primärtumors und die Ernährungsgewohnheiten.

Zusammenfassung: Das Risiko für Zweitkarzinome im Kopf-Halsbereich scheint im besonderen Maße durch die Rauch- und Trinkgewohnheiten, internistische Erkrankungen sowie den sozialen Status der betroffenen Patienten beeinflusst zu werden. Durch die Erstellung eines individuellen Risikoprofils und eine entsprechende Anpassung der Nachuntersuchungsintervalle könnte möglicherweise die Früherfassung von Zweitkarzinomen verbessert werden.