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Analyse der Mikroheterogenität des Ansprechens von Tumorzellen auf Cisplatin und Docetaxel bei Kopf-Hals-Tumoren
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Chemotherapien stellen einen immer wichtigeren Bestandteil in onkologischen Konzepten der HNO-Heilkunde dar, sind aber nicht immer wirksam. Obwohl ein gut reproduzierbares ex vivo-Verfahren zur prädiktiven Testung der Zytostatikawirkung existiert, ist bisher ungeklärt, ob die in einem Tumorbiopsat ermittelte Sensibilität oder Resistenz gegenüber Zytostatika für den Gesamttumor repräsentativ ist.
Methoden: Aus 22 unbehandelten Tumoren wurden je drei separate Gewebsproben entnommen und nach mechanischer Desintegration 16 Stunden lang in collagenasehaltigem Zellkulturmedium verdaut. Anschließend wurde jeder Digest in frischem Medium resuspendiert und entweder mit geeigneten Konzentrationen von Cisplatin bzw. Docetaxel oder ohne Zytostatika drei Tage lang in ECM-beschichteten Mikrotiterplatten inkubiert. Die Anzahl der pro Ansatz entstandenen epithelialen Kolonien pro Ansatz wurde nach Giemsafärbung mikroskopisch ermittelt. Neben IC50-Werten wurden die Cutoff-Konzentrationen (bei denen keine epithelialen Kolonien mehr entstehen) bestimmt und statistisch analysiert.
Ergebnisse: Die innerhalb der Tumorfragmente ermittelten, für minimale und maximale Kolonieunterdrückung erforderlichen Konzentrationsbereiche umfassten etwa eine Größenordnung. Die geringen Cutoff- und IC50-Unterschiede zwischen den einzelnen Fragmenten eines Tumors entsprachen der zu erwartenden experimentellen Streuung und waren ohne statistische bzw. biologische Signifikanz.
Schlussfolgerung: Bei Kopf-Hals-Tumoren ist die in einem Tumorfragment von ca. 100 mg Feuchtgewicht nachweisbare, zellpharmakologische Mikroheterogenität repräsentativ für den Gesamttumor.