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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Extraossäres Osteosarkom des Hypopharynx: ein ungewöhnlicher klinischer Verlauf

Meeting Abstract

  • corresponding author Lisa Kristina Göderer - HNO-Klinik, Erlangen
  • Kerstin Amann - Pathologie, Erlangen
  • Gisela Helm - Medizinische Klinik/Onkologie, Erlangen
  • Michael Hartl - HNO-Klinik, Erlangen
  • Bernhard Schick - HNO-Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod167

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod167.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Göderer et al.
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Gliederung

Text

Im Gegensatz zu Plattenepithelkarzinomen sind Osteosarkome des Larynx und Hyopharynx sehr selten. Bei der bekannten häufigen Chemotherapieresistenz extraossärer Osteosarkome (EO) wurde bisher in der Literatur die Tumorresektion in Form von Larnygektomien mit weitem Sicherheitsabstand beschrieben.

Ein 46-jähriger Mann stellte sich mit zunehmender Dysphagie und Dysphonie vor. Bei einer tumorösen Raumforderung des Hypopharynx ergaben die Panendoskopie mit Probebiopsie, die histopathologischen Untersuchungen mit Referenzbeurteilung durch das Knochentumorregister sowie die sonographische und computertomographische Diagnostik die Diagnose eines schlecht differenzierten EO vom osteoblastischen Typ. In der interdisziplinären Tumorkonferenz wurde vor der angestrebten Tumorresektion eine Induktionschemotherapie vereinbart, um die Chemosensitivität des Tumors zu erfassen. Nach 3 Zyklen der neoadjuvanten Chemotherapie nach dem EURO-BOSS-Protokoll erfolgte eine erneute Beurteilung des Therapieerfolgs. In keiner der Untersuchungstechniken waren Tumorgewebsstrukturen im Bereich der Primärtumorregion als auch zervikal festzustellen. Diese Befunde veranlassten, die Chemotherapie in Form von weiteren 6 Zyklen fortzusetzen. Bei engmaschigen Kontrollen wurde bei einer Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten bisher keine operative Behandlung ausgeführt.

Diese interessante Beobachtung eines Chemotherapie-sensitiven extraossären Osteosarkoms des Hypopharynx weist darauf hin, dass eine chemotherapeutische Behandlungskomponente bei dieser seltenen Erkrankung des Pharynx beachtet werden sollte. Inwieweit eine alleinige Chemotherapie dieses seltenen Tumors im konkreten Einzelfall gerechtfertigt ist, kann nur nach sehr sorgfältigen weiteren Verlaufsbeobachtungen beurteilt werden.