Artikel
Wertigkeit der diffusionsgewichteten MR-Bildgebung bei der Unterscheidung zwischen malignen und benignen zervikalen Lymphknoten
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Unterscheidung maligner und benigner zervikaler Lymphknoten (LKs) mittels CT und MRT erfolgt bislang anhand morphologischer Kriterien, wodurch eine zuverlässige Differen-zierung oft nicht möglich ist. Ziel der Studie ist die Evaluation der diffusionsgewichteten MR-Bildgebung bei der Charakterisierung zervikaler LKs.
Methoden: Bei 45 Patienten mit vergrößerten zervikalen LKs (Durchmesser > 10mm) wurde eine diffusionsgewichtete MR-Sequenz der Kopf-Hals-Region durchgeführt (1,5T, Avanto, Siemens). Apparent diffusion coefficient (ADC)-Werte wurden für jeden LK berechnet. Die analysierten LKs wurden durch eine Neck dissection oder eine Exzisionsbiopsie operativ entfernt und histologisch untersucht oder mit 18FDG-PET/CT-Untersuchungen korreliert bzw. im Zeitverlauf bewertet. Zudem wurde eine ROC (receiver operating characteristic curve)-Analyse durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 65 vergrößerte LKs untersucht (30 Plattenepithelkarzinommetastasen, 5 bei Non-Hodgkin-Lymphom, 27 bei reaktiver Lymphadenitis, 2 bei Infektion mit Bartonella henselae und ein LK bei Sarkoidose). Der mittlere ADC-Wert (x10-3 mm2/sec) von metastati-schen LKs betrug 0,78±0,11, von LKs bei NHL 0,64±0,10 und 1,24±0,16 bei benignen zervikalen LKs. Die ADC-Werte metastatisch oder im Rahmen eines NHL befallener LKs waren signifikant niedriger als die ADC-Werte benigner LKs. Bei Verwendung eines ADC-Wertes von 0,92x10-3 mm2/sec als Schwellenwert wurden 95,1% der LKs korrekt als maligne oder benigne klassifiziert bei einer Sensitivität von 95,5% und einer Spezifität von 90,9%.
Schlussfolgerungen: Die diffusionsgewichtete MR-Bildgebung erlaubt eine zuverlässige Unterscheidung zwischen vergrößerten malignen und benignen zervikalen Lymphknoten.