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Ungewöhnlicher Ösophagus-Fremdkörper im Rahmen eines Autoaggressionssyndroms
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Ösophagusfremdkörper stellen eine Notfallsituation in der HNO-Heilkunde dar. Zumeist handelt es sich dabei um Fleischbocken, Knochen oder Glassplitter. Wir möchten über einen ungewöhnlichen Ösophagusfremdkörper berichten.
Falldarstellung: Ein 45-jähriger Patient stellte sich in unserer Rettungsstelle vor, wobei er angab, am Morgen im Rahmen einer Wette ein Frühstücksmesser geschluckt zu haben. Bei unauffälligem HNO-ärztlichen Status zeigte sich im Röntgen-Thorax ein 14 cm langer Fremdkörper in Projektion auf den Ösophagus, dem Messer entsprechend. In Absprache mit der Thoraxchirurgie wurde eine starre Ösophagoskopie in Thorakotomiebereitschaft durchgeführt. Dabei ließ sich die Messerklinge problemlos entfernen. Zwischenzeitlich durchgeführte Archiv-Recherchen ergaben, dass bereits im Vorfeld bei dem Patienten mehrfach durch die Kollegen der Chirurgie Fremdkörper laparoskopisch entfernt wurden. Der Patient wurde in Folge dessen bei ungestörter Schluckfunktion mit dem V.a. ein autoaggressives Syndrom in die psychiatrische Abteilung verlegt.
Diskussion: Ein Ösophagusfremdkörper ist als HNO-ärztlicher Notfall in der Regel interventionspflichtig, da Komplikationen, wie eine Perforation mit Fremdkörperdurchwanderung oder eine Drucknekrose der Ösophaguswand mit nachfolgender Mediastinitis gefürchtet sind. Die Wahl des probaten Verfahrens zur Entfernung hängt entscheidend von der Art und Lokalisation des Ösophagusfremdkörpers ab. Vor allem beim Auffinden ungewöhnlicher Fremdkörper oder wiederholter Fremdkörperingestion ist abzuwägen, ob eine psychische Erkrankung die Ursache sein könnte und ggf. eine entsprechende Therapieeinleitung sinnvoll.