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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Physikalisch und chemisch funktionalisierte Elektrodenoberfläche für auditorische Implantate

Meeting Abstract

  • corresponding author Uta Reich - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
  • Günter Reuter - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
  • Henning Menzel - Technische Universität Braunschweig, Technische Chemie, Braunschweig
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
  • Aromita Sen - Technische Universität Braunschweig, Technische Chemie, Braunschweig
  • Timo Stöver - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
  • Boris Chichkov - Laserzentrum Hannover e.V., Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod084

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod084.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Reich et al.
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Gliederung

Text

Postoperatives Gewebswachstum verschlechtert die elektrischen Übertragungseigenschaften der Implantate, das Stimulationssignal wird reduziert. Unser Ziel ist, mittels chemischer und physikalischer Funktionalisierung die Interaktion zwischen dem Implantat und dem Gewebe gezielt zu steuern. Bei der CI-Elektrode steht die Reduktion des posttraumatischen Bindegewebswachstum im Vordergrund, bei den neuronalen Implantaten ABI+AMI sind das gerichtete Zellwachstum und ein stabiler Kontakt zwischen neuronaler Zelle und Elektrodenoberfläche entscheidend.

Die Implantatelektroden bestehen aus Pt-Kontakten eingebettet in Silikon. Für die physikalische Funktionalisierung wurden mittels fs-Laser lineare Mikrostrukturen in das Elektrodenmaterial eingebracht, die als Leitstruktur für neuronale Zellen dienen sollten. Parallel dazu erfolgte die Untersuchung des Einflußes verschiedener Polymerbeschichtungen auf das Wachstum von Fibroblasten (NIH 3T3).

Neuronale Vorläuferzellen (PC-12) und primär isolierte Spiralganglienzellen zeigten in vitro auf dem linear mikrostrukturiertem Platin signifikant parallel zur Struktur ausgerichtetes Neuritenwachstum. Auf dem strukturierten Silikon war diese Ausrichtung nicht so deutlich. Mittels Polymerbeschichtungen, welche die chemischen und elektrostatischen Eigenschaften der Oberfläche modifizieren, konnte darüber hinaus das Wachstum von Fibroblasten reduziert werden.

Diese topografisch induzierte Ausrichtung der neuronalen Zellausläufer ermöglicht die Führung neuronaler Ausläufer entlang einer Leitstruktur auf der Elektrodenoberfläche und somit die Verbesserung des Nerven-Elektrodenkontaktes. Mit physikalischer und chemischer Funktionalisierung ist es damit möglich, die Zell-Implantat-Interaktion in vitro gezielt zu beeinflussen.

Gefördert durch die DFG, SFB 599: „Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen Werkstoffen“, Teilprojekt D2.