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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Wachstumsanalyse von Spiralganglienneuriten auf Cochlea-Implantat-Elektroden und deren Materialkomponenten in vitro

Meeting Abstract

  • corresponding author Stefan Hansen - Klinik für HNO-Heilkunde der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Robert Mlynski - Klinik für HNO-Kranke der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg
  • Thomas Stark - Klinik für HNO-Heilkunde der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Dominik Brors - Klinik für HNO-Heilkunde der Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Stefan Dazert - Klinik für HNO-Heilkunde der Ruhr-Universität Bochum, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod054

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod054.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Hansen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit der zunehmenden Verbreitung und Weiterentwicklung des Cochlea-Implantats (CI) ist das Einführen von Fremdmaterialien in das Innenohr beim Menschen ein etabliertes Verfahren. Die Biokompatibilität des Elektrodenmaterials ist jedoch in vitro bisher nur sehr wenig untersucht worden.

Methoden: In dieser Studie wurden Spiralganglien (SG)-Explantate aus der Cochlea neugeborener Ratten zunächst auf den einzelnen Implantatmaterialien Silikon und Platin und auf einem planen, kombiniertem Untergrund aus Silikon und Platin kultiviert. In einem weiteren Schritt erfolgte die Kultivierung von SG-Explantaten direkt auf CI-Elektroden.

Ergebnisse: In der histomorphometrischen Auswertung konnte ein deutlich besseres Überleben von SG-Zellen mit einem signifikant längeren Neuritenauswachsen auf der Platinoberfläche im Vergleich zur Silikonoberfläche nachgewiesen werden. Bei einer kombinierten Platin-Silikonoberfläche zeigten die auswachsenden Neuriten jedoch keine eindeutige Materialpräferenz, wobei eine erhabene Grenzschicht zwischen Platin und Silikon ein eindeutiges Wachstumshindernis darstellte. In einem Gewebekultursystem von SG auf CI-Elektroden zeigte sich ebenfalls ein Auswachsen der Neuriten sowohl auf der Elektrodenoberfläche als auch in unmittelbarer Nähe der Elektrode ohne eindeutige Wachstumsrichtung.

Schlussfolgerung: Die Untersuchungen zeigen erstmals das Wachstumsverhalten der SG-Zellen auf einer CI-Elektrode und deren Materialkomponenten. Hierbei scheint nicht nur das Material selbst, sondern auch die Anordnung der Materialien im Oberflächenrelief eine entscheidende Rolle zu spielen.