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Die Begutachtung der beruflichen Lärmschwerhörigkeit: Können moderne Sprachtestverfahren den Freiburger Sprachtest zur Ermittlung des prozentualen Hörverlustes ersetzen?
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Text
Einleitung: Der Freiburger Sprachtest wurde 1953 von Hahlbrock entwickelt. Nach den Empfehlungen im Königsteiner Merkblatt (1996) wird dieser Test in der Begutachtung bei angezeigter Lärmschwerhörigkeit zur Ermittlung eines prozentualen Hörverlustes eingesetzt. Die Empfehlungen zur Ermittlung und Berechnung des sprachtestbasierten prozentualen Hörverlustes wurden zwar in den vergangenen Jahrzehnten einige Male modifiziert (Einsilber: nur Diskriminationsverlust, Gesamtwortverstehen, gewichtetes Gesamtwortverstehen). Mit dem Freiburger Sprachtest wurde das zugrunde liegende Testverfahren jedoch über die Jahre hinweg trotz vieler kritischer Einwände (z.B. ungleich schwierige Testlisten) beibehalten.
Methode: Der (verkürzte) Einsilber Reimtest nach von Wallenberg und Kollmeier (1989) und der Göttinger Satztest (Kollmeier & Wesselkamp, 1997) sind modernere Sprachtestverfahren mit evaluierten und gleichschwierigen Testlisten. Basierend auf der Frage, ob diese Verfahren für den Einsatz in der Begutachtung geeignet sind, wurden verschiedene Studien zum Vergleich des Freiburger Sprachtests mit den moderneren Verfahren durchgeführt. Bezogen auf die Einsilbertests wurden die mit beiden Verfahren ermittelten Sprachverständlichkeiten bei unterschiedlichen Präsentationspegeln miteinander verglichen. Außerdem wurde der Einfluss von Präsentationsform und Antwortformat auf die Ergebnisse systematisch untersucht.
Ergebnisse/Schlussfolgerung: Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Einsatz der moderneren Verfahren in der Begutachtung bei Berücksichtigung von einfachen Modifikationen der Mess- und Auswertungsvorschriften möglich ist. In einem weiteren Schritt wird nun die Umsetzbarkeit der vorgeschlagenen Modifikationen im Begutachtungs-Alltag überprüft.
Unterstützt durch: Audiologie Initiative Niedersachsen