gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Der Einfluss des limbischen Systems bei Patienten mit chronischem Tinnitus – eine fMRT Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Katharina Rosengarth - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkunde, Uni Regensburg, Regensburg
  • Berthold Langguth - Klinik für Psychiatrie, Regensburg
  • Michael Landgrebe - Klinik für Psychiatrie, Regensburg
  • Göran Hajak - Klinik für Psychiatrie, Regensburg
  • Veronika Vielsmeier - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkunde, Regensburg
  • Tobias Kleinjung - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkunde, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod036

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod036.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Rosengarth et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: In der Literatur gibt es Hinweise, dass das limbische System bei Genese und Persistenz des chronischen Tinnitus eine entscheidenede Rolle spielen kann.

Methode: An der fMRI Studie nahmen 6 normalhörige Patienten mit chronischem Tinnitus und 8 normalhörige Kontrollprobanden teil. Während die Probanden im Kernspintomographen lagen, wurden ihnen zur Emotionsinduktion ängstliche, wütende, glückliche und neutrale Ekman Gesichter visuell dargeboten. Die Analyse der Daten erfolgte mit der Matlab-basierten Software SPM5. Für die Gruppenvergleiche wurde darüber hinaus eine Region of Interest Analyse durchgeführt, die nur limbische Gehirnareale berücksichtigte.

Ergebnisse: Während der Darbietung emotionaler Gesichter verglichen zu neutralen Gesichtern und zu einer Baseline aktivierten die Tinnituspatienten und die Kontrollprobanden signifikant ein ähnliches Netzwerk aus fusiformem Gyrus, Amygdala und Hippocampus, cingulärem, frontalem und occipitalem Kortex.

Im Gruppenvergleich zeigten die Kontrollprobanden mehr Aktivierung in der Amygdala beidseits während der Darbietung emotionaler Gesichter im Vergleich zu den Tinnituspatienten. Bei den Tinnituspatienten wurde in dieser Bedingung mehr Aktivierung im bilateralen anterioren cingulären Kortex gefunden als bei den Kontrollprobanden.

Diskussion: Die Darbietung von Gesichtern mit emotionalem Gehalt führte bei beiden Probandengruppen zu unterschiedlicher Aktivierung in Gehirnarealen, die mit Emotionsverarbeitung und Gesichtererkennung assoziiert werden können. Somit könnte dieses Paradigma zur Untersuchung des Einflusses des limbischen Systems auf die Pathophysiologie des chronischen Tinnitus geeignet sein.

Unterstützt durch: Tinnitus Research Initiative, Bavarian Research Foundation (Grant Number: 570/03), Siemens Medical Solutions