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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Das persistierende foramen ovale (PFO) bei akuten vestibulo-cochleären Störungen – eine Pilotstudie

Meeting Abstract

  • corresponding author Vanessa Ronnenberg - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Ingo Todt - HNO Klinik, Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Rainer Otis Seidl - HNO Klinik, Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Anne Winkelmann - Klinik für Innere Medizin, Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Franz Xaver Kleber - Innere Medizin, Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arneborg Ernst - HNO Klinik, Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod035

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod035.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Ronnenberg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Ursachen für akute vestibulo- cochleäre Störungen sind vielfältig. Diskutiert werden u.a. Durchblutungsstörungen im Bereich der Arteria labyrinthi (Ramus cochlearis und/oder Ramus vestibularis), der Nachweis gestaltet sich jedoch schwierig. Eine Ursache für Mikrozirkulationsstörungen können rezidivierende Thrombembolien, wie sie in Folge eines persistierenden foramen ovale (PFO) auftreten, sein. In einer Pilotstudie wurden Patienten mit einer akuten vestibulo-cochleären Erkrankung auf ein PFO hin untersucht.

Methoden: Bei 12 Patienten (<50 Jahre, fehlende cardio-vaskuläre Anamnese) mit einer akuten hochgradigen, hochtonbetonten oder pancochleären Innenohrschwerhörigkeit und/ oder akute Drehschwindelbeschwerden unklarer Ursache sowie im cMRT nachweisbaren white-matter lesions wurde eine transösophageale Echokardiographie (TEE) zum Ausschluss eines PFO durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 2 von 12 Patienten (20%) wurde eine hämodynamisch relevantes PFO nachgewiesen. In beiden Fällen bestand die Indikation für eine kathedergestützte Schirmimplantation.

Schlussfolgerung: Ein PFO kann mit einer Vielzahl von neurologischen Symptomen auftreten. Neben rezidivierenden Schlaganfällen bei jugendlichen Patienten konnte in der vorliegenden Pilotstudie gezeigt werden, dass akute vestibulo-cochleäre Störungen ein weiteres Symptom sein können. Finden sich Hinweise auf rezidivierende Embolien in der Anamnese und im Rahmen einer bildgebenden Diagnostik (z.B. white-matter lesions im cMRT) bei einer akuten vestibulo-cochleären Störung junger Patienten (>50 Jahren) ist ein TEE zum Ausschluss eines PFO notwendig.