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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Früherkennung der Analgetika-Intoleranz mittels in vitro Diagnostik

Meeting Abstract

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  • corresponding author Dirk Schäfer - Medizinisch Kinik III, Erlangen
  • Susanne Mayr - HNO-Universitätsklinik, Erlangen
  • Uli Göde - HNO-Praxis, Erlangen
  • Hanns-Wolf Baenkler - Medizinische Klinik III, Nürnberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod017

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod017.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Schäfer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die frühzeitige Erkennung von Erkrankungen, die zu chronischen Verläufen führen, ist insbesondere für solche Erkrankungsformen sinnvoll, deren Symptome erst mit fortschreitendem Verlauf klinisch diagnostiziert werden können. Dies gilt insbesondere für die Analgetika-Intoleranz, die mit chronischer Rhinosinusitis (CRS) und Asthma bronchiale assoziiert ist.

Methoden: Eingeschlossen wurden 420 Patienten (18-73 Jahre) mit Rhinitis/CRS und 340 Personen (19-78 Jahre) mit unauffälliger Symptomatik. Es wurde der funktionelle Eicosanoid Test (FET) an Leukozyten mittels LiPiDoC-AIT in vitro durchgeführt. Eine allergische Genese wurde anamnestisch und mittels Prick-Test ausgeschlossen. Bei Patienten mit schwach bzw. stark auffälligem FET wurde eine adaptative Desaktivierung vorgenommen.

Ergebnisse: Bei ca. 15% der Patienten mit Rhinitis und ca. 40% mit Polyposis wurde ein auffälliges FET-Ergebnis gemessen, welches für das Vorliegen einer Analgetika-Intoleranz typisch war. Die Mehrheit der Patienten mit CRS (ca. 68%) zeigte ein für die Analgetika-Intoleranz stark auffälliges FET-Ergebnis. Bei diesen Patienten konnte auf Grund der frühzeitig durchgeführten adaptativen Desaktiviertung die Progredienz der Rezidivpolyposis signifikant verzögert werden.

Schlussfolgerungen: Das von uns durchgeführte in vitro Verfahren des FET ermöglichte die frühzeitige Diagnosestellung und Therapieeinleitung, wovon insbesondere Patienten mit CRS nachhaltig profitierten. Die frühzeitige Erkennung einer Analgetika-Intoleranz mittels in vitro Diagnostik kann maßgeblich dazu beitragen, den progredienten Verlauf bei CRS bis hin zum Asthma bronchiale frühzeitig zu verhindern.