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Einsatz von humanen Lymphozyten in einer Genotoxizitäts-Testbatterie zur Beurteilung genotoxischer Effekte durch Nikotin
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Für das Hauptalkaloid des Tabakrauches Nikotin konnten genotoxische Effekte in humanen Lymphozyten sowie an Zellen des oberen Aerodigestivtraktes im Comet Assay nachgewiesen werden. Zur Bestätigung einer Genotoxizität von Nikotin müssen die im Comet Assay detektierten genotoxischen Effekte als manifeste DNA-Schäden nachgewiesen werden. Ziel des Projektes ist die Verifizierung der Genotoxizität des Nikotins in humanen Lymphozyten durch den Einsatz einer Genotoxizitäts-Testbatterie.
Methoden: Lymphozyten wurden aus Vollblut gesunder weiblicher Spender isoliert und stimuliert. Anschließend wurden die Lymphozyten mit 1µM, 10µM, 100µM und 1mM Nikotin für 24h behandelt. Nach der Behandlung wurden zytotoxische Effekte durch die Bestimmung der Vitalitäten im Trypanblau-Aussschluss-Test ermittelt. Genotoxische Effekte wurden mittels Comet Assay, Schwesterchromatidaustausch-Test und Chromosomenaberrations-Test nachgewiesen. Die Bestimmung von Apoptosen erfolgte durchflusszytometrisch unter Verwendung eines Annexin-V-Antikörpers.
Ergebnisse: Die Nikotinexposition führte zu genotoxischen Effekten in den beiden Indikator-Testsystemen Comet Assay (n=5) und Schwesterchromatidaustausch-Test (n=3), die als manifeste DNA-Schäden im Chromosomenaberrations-Test (n=5) bestätigt werden konnten. Parallel zu den genotoxischen Effekten zeigten die durchflusszytometrischen Analysen eine antiapoptotische Wirkung des Nikotins (n=5).
Schlussfolgerung: Die Testergebnisse legen nahe, dass Nikotin zu DNA-Schäden in den Zellen führt (genotoxische Wirkung), die nicht durch Apoptoseinduktion eliminiert werden (antiapoptotische Wirkung). Denkbar wäre, dass die durch Nikotin induzierten DNA-Schäden im Organismus akkumulieren und somit zur Tumorinitiation beitragen.