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Manipulatorgestützte Instrumentation in der Schädelbasis- und Ohrchirurgie
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Manipulationen im Bereich der Schädelbasis und Ohrchirurgie erfordern eine hohe Präzision der Instrumentenspitze. Durch einen situsnahen Manipulator soll die Möglichkeit einer passiven Halterung und einer aktiven Führung eines Endoskops/Instrumentes erreicht werden. Die vorgestellte Studie untersucht ein neuartiges Manipulatorkonzept.
Methoden: An 43 endonasalen Eingriffen, 20 Mittelohroperationen wurden chirurgische Workflows erhoben. Dabei wurden die Parameter: aktive Freiheitsgrade, Einschränkung des Sichtfeldes und ergonomische Defizite untersucht. Darüber hinaus erfolgte am ICCAS-Phantom die passive Führung eines Endoskops und eines Mikroinstrumentes mit Hilfe eines Manipulatorprototypen mit den identischen Parametern.
Ergebnisse: Bei den konventionellen Eingriffen zeigte sich eine Einschränkung der verfügbaren Freiheitsgrade (in 37% der Präparationsschritte der endonsalen Eingriffe und in 44% der Mittelohroperation), eine Einschränkung des Sichtfeldes mit der Notwendigkeit der zusätzlichen Geweberesektion (11% endonasal, 55% Mittelohr). Die Ergonomie wurde nach dem ICCAS-Ergonomieschema mit 1.7 (endonasal) und 1.1 (Mittelohr) überwiegend schlecht beurteilt.
Bei der Führung des Endoskops mit dem Mikromanipulator konnten die Einschränkungen des Sichtfeldes am Phantom reduziert werden. Die Führung des Instruments ergab eine verbesserte Ergonomie und zusätzliche Freiheitsgrade bei den kritischen Operationsschritten.
Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Ergebnisse beweisen die Machbarkeit eines alternativen Konzeptes der Automation der chirurgischen Präparation. Das Konzept grenzt sich von den bislang verfolgten Makro-Manipulatoren ab und eröffnet neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung eines HNO-chirurgischen Cockpits.
Unterstützt durch: BMBF-Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS); Karl Storz GmbH&Co.KG, Tuttlingen