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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Unterschiedliche Reaktion von Tumorzellen und Stromazellen auf temporäre Kälteexposition bei ex vivo-Koloniebildungstest

Meeting Abstract

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  • corresponding author Iris-Susanne Horn - Universitätsklinik für HNO-Heilkunde Leipzig, Leipzig
  • Katrin Tschöp - HNO-Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
  • Christof Granzow - DKFZ Heidlberg, Heidelberg
  • Andreas Dietz - HNO-Universitätsklinik Leipzig, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod447

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod447.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Horn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die primäre Behandlung fortgeschrittener Kopf-Hals-Karzinome mittels kombinierter Radio-Chemotherapie rückt vermehrt in den Blickpunkt des onkologischen Interesses. Vor diesem Hintergrund halten wir eine zuverlässige prädiktive Testung auf Chemosensibilität für notwendig. Um den künftigen Routineeinsatz zu vereinfachen, untersuchten wir, ob man den komplexen Ablauf von ex vivo Chemosensitivitätstestungen durch methodische Veränderungen besser in den Alltag zwischen Klinik und Labor integrieren kann.

Methoden: Wir verwendeten einen standardisierten ex-vivo-Koloniebildungstest. Tumormaterial wurde nach mechanischer Desintegration 16 Stunden in Vollmedium mit Collagenase verdaut. Digestmaterial wurde in Medium resuspendiert und einerseits sofort, andererseits nach 4-, 8- oder 12-stündiger Lagerung in Eis auf seine Fähigkeit zur Koloniebildung in An- oder Abwesenheit von Cisplatin und Docetaxel untersucht. Die Digests wurden in 96-Loch-Mikrotiterplatten inkubiert. Die Auswertung erfolgte getrennt nach Epithel- und Stromazellkolonien.

Ergebnisse: Die Koloniebildung der Stromazellen war bei beiden Verfahren ähnlich. Epithelzellen bildeten in Kontrollansätzen aus gekühlten Digests im Vergleich zu sofort verarbeiteten Digests deutlich weniger Kolonien. In solchen Fällen war bei den zytostatikabehandelten Ansätzen keine sichere Abgrenzung von Kälte- und Zytostatikawirkung möglich.

Schlussfolgerung: Die ex-vivo-Testung des individuellen Tumorgewebes bekommt durch die vielen neuen Substanzen zukünftig eine hohe Relevanz. Tumor- und Stromazellen reagierten sehr unterschiedlich auf Kältebehandlung der Digests nach Collagenaseverdau. Eine Kältebehandlung der Digests ist demzufolge kein Weg zur vereinfachten Organisation im klinischen Setting.