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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Zytokine und Entzündungsmediatoren im Nasensekret bei Riechstörungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Damm - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Ali Mirzai - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Markus Stenner - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Karl-Bernd Hüttenbrink - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Julia Vent - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Gero Quante - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln
  • Kathrin Binkowski - HNO-Universitätsklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod413

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod413.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Damm et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bislang fehlen in der Literatur Studien zu biogenen Mediatoren im Nasensekret bei Dysosmien vollständig. Ziel dieser Pilotstudie war die Konzentration von Cytokinen, Entzündungsmediatoren und IgE im Nasensekret von Patienten mit Riechstörungen verschiedener Ursachen zu untersuchen.

Methoden: In die Studie wurden 52 Anosmiker eingeschlossen. Die Nasensekretproben wurden mit Watteträgern aus dem mittleren Nasengang gewonnen, zentrifugiert und bei –40°C kryokonserviert. Die Analyse erfolgte mittels Fluoroimmunoassay (UniCAP®, Pharmacia, Freiburg: ECP, TRP, gesamt und allergenspezifisches IgE) und ELISA (R&D, Minneapolis, USA: IL-5 und IL-8).

Ergebnisse: Die höchsten ECP- (6510,2µg/l), Gesamt-IgE- (2486µg/l) und IL-5-Werte (143,9ng/l) fanden sich erwartungsgemäß in der Gruppe mit sinunasalen Riechstörungen, gefolgt von postviralen Dysosmien (ECP: 343,1µg/l; IL-5: 109,8ng/l; G-IgE: 232 µg/l) und idiopathischen Riechstörungen (ECP: 119,1µg/l; IL-5: 104,3ng/l; G-IgE: 331,6µg/l). Die Konzentration von TRP war in der Gruppe der postviralen (127,9µg/l) und von IL-8 bei den idiopathischen Dysosmien (2964,6ng/l) am höchsten. Allergenspezifisches IgE gegen die Hausstaubmilbe fand sich in geringen Konzentrationen in fast allen Proben.

Diskussion: Überraschenderweise waren die Entzündungsmediatoren nicht stetig bei sinunasalen Riechstörungen am höchsten. Bei den postviralen Riechstörungen könnten die hohen Tryptasewerte Hinweise auf eine Mastzellaktivierung geben. Die IL-8-Konzentration deutet bei den idiopathischen Dysosmien auf eine gesteigerte Epithelzellreaktivität hin. Nasensekretanalysen könnten sich daher klinisch als wertvolles Tool zur Erkennung geringfügiger inflammatorischer Veränderungen bei Riechstörungen erweisen.