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Nebenhöhlenchirurgie ohne Tamponade: Eine psychometrische Erhebung
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Text
Einleitung: Nach Eingriffen am Naseninneren werden gewöhnlich Tamponaden eingesetzt, die kleinere Blutungen sicher stoppen sollen. Die Tamponade ist einer der wichtigsten Faktoren, der die Zufriedenheit der Patienten nach Nasennebenhöhleneingriffen bestimmt. Dabei sind es die Angst vor Schmerzen und die verhinderte Nasenatmung während sowie die Angst vor Schmerzen beim Entfernen der Tamponade, die das Patientenbefinden beeinflussen.
Methode: In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit Patienten den Umstand beurteilen, mit oder aber ganz ohne Tamponade operiert zu werden. 126 Patienten beantworteten einen Fragebogen, der ihre Einschätzung hinsichtlich Schmerz, Wundheilung und Befindlichkeit erhellen sollte. Verglichen wurden die Antworten von Patienten, die ohne Tamponade operiert wurden mit solchen, die mit Gummifingerlingstamponade operiert wurden.
Schmerz und Dauer der Wundheilung werden ohne signifikante Unterschiede angegeben. Der subjektive Gewinn, markiert durch die Fragen: „Wie schätzen Sie den Vorteil ein, ohne Tamponade operiert worden zu sein?“ und „hätte Sie die Tamponade sehr gestört?“ wird jedoch stark bewertet. Auf einer visuellen Analogskala (VAS) von eins bis zehn wird der Vorteil, ohne Tamponade operiert worden zu sein mit 9,4 angegeben. Die Tamponade hätte auf der VAS (10= hätte mich sehr gestört) mit einem Wert von 8,4 erheblich gestört.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend führt die Tamponade wohl zu diffusen Ängsten beim Patienten. Anders formuliert schafft der Verzicht auf die Tamponade vor allem eine positive Befindlichkeit. Wir empfehlen daher, wenn möglich auf die zumindest das Wohlbefinden des Patienten beeinträchtigende Tamponade zu verzichten.