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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Die Neuronopathia Nervi vestibularis – Funktionsstörung im N. vestibularis inferior?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Nebojsa Jovanovic - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
  • Alexander Bloedow - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
  • Martin Westhofen - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod365

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod365.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Jovanovic et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der akute Ausfall des Nervus vestibularis ist ein häufiges Krankheitsbild in der HNO-Heilkunde, das geschlechtsunabhängig in allen Altersgruppen auftreten kann. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Häufigkeit der Beteiligung des N. vestibularis inferior im Rahmen der akuten Neuronopathia vestibularis mittels vestibulär evozierten myogenen Potenzialen zu evaluieren.

Material und Methode: Bei 43 Patienten wurde im Rahmen eines akut aufgetretenen Schwindels eine einseitige Neuronopathia vestibularis diagnostiziert. In der thermischen Prüfung wurden die Crista- und utrikulären Makulaafferenzen über den N. vestibularis superior getestet. Mittels VEMP wurde der sacculocollare Reflexbogen über den N. vestibularis inferior geprüft.

Ergebnisse: Der Altersgipfel lag bei 54 Jahren. Es bestand eine thermische Untererregbarkeit rechts in 45% und links in 55% der Fälle. Eine Beteiligung der utrikulären Afferenzen des N. vestibularis superior war in 60% der Fälle zu beobachten. Eine Beteiligung des N. vestibularis inferior (VEMP-Ausfall) bestand auf der betroffenen Seite in 51% der Fälle, auf der nicht betroffenen Seite war dies in 15% der Fälle zu beobachten.

Schlussfolgerung: Im Rahmen einer Neuronopathia vestibularis fand sich neben dem gehäuft isoliertem Befall des N. vestibularis superior eine zusätzliche Beteiligung des N. vestibularis inferior. Die Ergebnisse zeigen, dass VEMP als diagnostisches Tool auch bei Patienten mit akuten Schwindelbeschwerden zur Topodiagnostik eingesetzt werden müssen.