Artikel
Fallvorstellung einer seltenen Komplikationen der Otitis media acuta im Kindesalter: Mastoiditis, Zygomatizitis und Osteomyelitis des Os temporale
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
---|
Gliederung
Text
Eine Mastoiditis, die sich nach rostral auf das Os zygomaticum und nach infratemporal ausbreitet, wird aufgrund der frühzeitigen Einleitung einer antibiotischen Therapie und nach Einführung der Pneumokokkenimpfung heute nur noch selten als Komplikation einer Otitis media acuta nach einem Infekt der oberen Luftwege diagnostiziert.
Neben der allgemein-klinischen Symptomatik mit Verschlechterung des Allgemeinbefinden, Fieber und Anstieg der Entzündungsparameter sind der umschriebene Knochen-Klopfschmerz, die abstehende Ohrmuschel, die Schonhaltung des Kopfes sowie eine Schalleitungsschwerhörigkeit gelegentlich gering ausgeprägt und folglich diagnostisch nicht wegweisend. Daher ist hier vor allem die Bildgebung in Form einer Computertomographie des Felsenbeins entscheidend. Darüber hinaus wird die Durchführung einer MRT des Schädels zum Ausschluss einer intrakraniellen Beteiligung empfohlen.
Im Mittelpunkt der Therapie steht die operative Sanierung der Mittelohr-Räume und gegebenenfalls hiervon ausgehender Abszesse. Gleichzeitig erfolgt die Einleitung einer hochdosierten, intravenösen antibiotischen Therapie zunächst blind und bei Vorliegen des Abstrichergebnisses nach Resistogramm. In den meisten Fällen lässt sich im mikrobiologischen Befund des Abstriches eine Infektion mit Streptokokkus pneumoniae sichern.
Die Prognose des Krankheitsbildes wird in der Literatur bei rascher Diagnosestellung und effektiver Therapie als günstig beschrieben, so auch in dem von uns vorgestellten Fall.