gms | German Medical Science

78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Gefäßtumoren des Mittelohres – seltene Ursache der Otitis Media im Kindesalter

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Stefanie Drüg-Skamel - AMEOS Klinikum St. Salvator, Halberstadt
  • Klaus Begall - HNO-Klinik AMEOS Klinikum St. Salvator, Halberstadt
  • Dirk Eßer - HNO-Klinik HELIOS Klinikum, Erfurt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod311

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod311.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Drüg-Skamel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Glomus tympanicum-Tumore (Paragangliome) und Hämangiome im Mittelohr sind im Kindesalter äußerst selten. Sie fallen durch blutig-putride Otorrhoen und Schallleitungsschwerhörigkeiten auf.

Falldemonstration: Ein 5jähriges entwicklungsgestörtes Mädchen wurde nach 18 monatiger frustraner Therapie einer putriden Otorrhoe mit mehreren verschiedenen lokalen und systemischen Antibiotikagaben unter dem V.a. einer chronischen Mastoiditis stationär aufgenommen. Die klinische Untersuchung ergab einen verschwollenen Gehörgang links mit massiv fötider Sekretion. Ein hochauflösendes Felsenbein-CT zeigte einen ausgeprägten entzündlichen Prozess im Bereich des Tympanons sowie des Mastoids. Audiometrisch konnte eine Schallleitungsschwerhörigkeit von 40 dB festgestellt werden. Das Tympanogramm ergab einen abgeflachten Kurvenverlauf. Es erfolgte eine Mastoidektomie. Intraoperativ entleerte sich lediglich fleischwasserfarbenes Sekret. Die Paukenhöhle war mit leicht blutendem Gewebe ausgefüllt. Auf eine Parazentese ist wegen der persistierenden Schwellung des Gehörganges vorerst verzichtet worden. Die deshalb durchgeführte MR-Angiografie zeigte eine mesotympanale, hypervaskularisierte Raumforderung bei V.a. Glomus-tympanicum-Tumor. Die Embolisation konnte aufgrund sehr zarter Gefäße unterlassen werden. Die daraufhin durchgeführte operative Exstirpation des Gefäßtumors aus dem Hypotympanon und Tympanoplastik Typ III gelang komplikationslos. Die histologische Aufarbeitung bewertete das Gewebe als kapilläres Hämangiom. Ein Glomus-tympanicum-Tumor konnte nicht bewiesen werden.

Postoperativ kam es zur völligen Ausheilung des Mittelohres. Hirnnervenausfälle traten nicht auf.