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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Das Schaf - ein geeignetes Tiermodell in der Mittelohrforschung?

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Beleites - HNO - Klinik des Universitätsklinikums Carl Gustav, Dresden
  • Michael Ney - HNO - Klinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden, Dresden
  • Marcus Neudert - HNO - Klinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden, Dresden
  • Matthias Bornitz - HNO - Klinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden, Dresden
  • Anne Kluge - HNO - Klinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden, Dresden
  • Thomas Zahnert - HNO - Klinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod304

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod304.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Beleites et al.
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Gliederung

Text

Um in der Mittelohrforschung Interaktionen von Biomaterial und Organismus darzustellen ist ein geeignetes Tiermodell zu definieren. Als Kriterien der Eignung sind 1. die prinzipielle Vergleichbarkeit mit dem Menschen, 2. die problemlose Durchführung begleitender Untersuchungen und der Narkose, 3. einfache Haltungsbedingungen und geringe Kosten sowie 4. ein unkomplizierter Zugang zum Mittelohr zu fordern.

Bei der Prüfung der Vergleichbarkeit mit dem Menschen mussten im Vorfeld die Nagetiere wegen der ausgesprochen aktiven Knochenneubildung auch im Bereich des Mittelohrs ausgeschlossen werden. Geeignet für mittelohrbezogene Versuche erschienen nach kritischer Betrachtung der Punkte 2. und 3. noch das Minischwein und das Schaf. In anatomischen Voruntersuchungen am Schädel zeigten sich im Minischwein ein relativ dicker Schädelknochen mit langem Gehörgang und ein damit deutlich erschwerter Zugang zum Mittelohr. Im Rahmen einer Studie zu neuen Mittelohrprothesengenerationen wurden 50 Schafohren operiert und später bei einem Teil davon, anhand von Mikro-CT-Daten die Fußplatte vermessen.

Bereits intraoperativ fiel eine in Einzelfällen deutliche Abweichung von der zuvor im REM anhand von 3 Schafsteigbügeln eingeschätzten Fußplattendimension auf. Bei der Auswertung der Mikro-CT-Daten von 16 Schafohren fanden wir Längenmaße von 989µm bis 1383µm bei einem Mittel von 1228µm sowie eine Breite von 252µm bis 505µm mit einem Mittelwert von 418µm.

Aufgrund der guten Mittelohrzugänglichkeit und den noch akzeptablen Größenverhältnissen ist das Schaf bei Beachtung der beschriebenen interindividuellen Schwankungsbreite als sehr gutes Tiermodell für Fragen der Mittelohrimplantatforschung einzuschätzen.