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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Nachweis von Hormonrezeptoren in der menschlichen Stimmlippe

Meeting Abstract

  • corresponding author Christiane Völter - HNO Klinik Würzburg, Würzburg
  • Hans Ullrich Völker - Pathologisches Institut, Wuerzburg
  • Petra Joa - HNO- Klinik, Wuerzburg
  • Norbert Kleinsasser - HNO Klinik, Wuerzburg
  • Rudolf Hagen - HNO Klinik, Wuerzburg
  • Justus Müller - Pathologisches Institut, Wuerzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod294

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod294.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Völter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Einfluss von Hormonen auf den menschlichen Kehlkopf ist hinreichend bekannt. Dennoch sind Untersuchungen über den Nachweis von Hormonrezeptoren in der menschlichen Stimmlippe bis heute spärlich und widersprüchlich. Ziel der Arbeit war es, die Expression von Östrogen-, Progesteron- und Androgen-Rezeptoren in den verschiedenen Schichten der Stimmlippe zu untersuchen.

Methoden: Paraffineingebettetes Gewebe wurde mit monoklonalen Antikörpern inkubiert und anschließend mikroskopisch ausgewertet. Bei den 61 paraffineingebetteten Präparaten handelte es sich histologisch in 26 Fällen um Reinkeödeme, in 20 Fällen um eine Larynxpapillomatose sowie in 15 Fällen um sonstige benigne Stimmlippenpathologien (Laryngitis, Zyste, Stimmbandpolyp oder Granulom) sowie in 4 Fällen um Autopsiepräparate eines normalen Kehlkopfes. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 55 J. Als Positivkontrolle diente ein östrogen- bzw. progesteronpositives Mamma- bzw. ein androgenpositives Prostatakarzinomgewebe.

Ergebnisse: Hormonrezeptoren ließen sich in unserer Untersuchung in unterschiedlichem Ausmaß bei den verschiedenen Stimmbandpathologien, nicht jedoch in den Autopsiepräparaten nachweisen. Am häufigsten fanden sich Androgenrezeptoren, gefolgt von Östrogenrezeptoren. Progesteronrezeptoren waren nur in zwei Fällen zu detektieren.

Schlussfolgerungen: Unsere Untersuchungen legen nahe, dass Hormone nicht nur bei physiologischen Stimmveränderungen, sondern auch bei der Entstehung von benignen Stimmbandpathologien eine Rolle spielen könnten. Ob der seltene Nachweis von Progesteronrezeptoren eine pathogenetische Bedeutung hat oder aber altersbedingt ist, müssen weitere Studien zeigen.