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Endoskopische Therapie des glottischen Segels im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Die konnatale glottische Segelbildung (GS) geht üblicherweise mit schlechter Stimmqualität sowie Ruhedyspnoe einher. Nach operativer Therapie ist ein Stent notwendig um einer Restenosierung vorzubeugen. Wir beschreiben einen endoskopischen Zugang mit Anwendung des endo-extralaryngealen Nadelhalters nach Lichtenberger.
Methoden: 3 Patienten im Alter von 4, 10 und 17 mit einem GS, das mehr als ¾ der membranösen Glottis bedeckte. Jeder Patient litt unter stark reduzierter Stimmfunktion sowie Dyspnoe bei minimaler Belastung. Mikrolaryngoskopische Auftrennung des GS mit dem CO2 Laser. Anpassung eines Stent für die vordere Kommissur aus einer flexiblen PDS Folie. Mit dem Lichtenberger Nadelhalter wird ein nicht resorbierbarer 2-0 Faden von endolaryngeal, direkt oberhalb und unterhalb der Glottisebene nach außen gestochen und somit der Stent fixiert. Nach 3 Wochen wird der Stent im Rahmen einer erneuten Mikrolaryngoskopie entfernt.
Ergebnisse: Ein normales glottisches Lumen konnte in allen Fällen hergestellt werden. Die vordere Kommissur wurde in einem spitzen Winkel rekonstruiert ohne nachfolgende Ausbildung einer Restenose. Die Atmung normalisierte sich, zusätzlich konnte nach einigen Wochen eine Randkantenverschiebung beider Stimmlippen beobachtet werden, welche die Stimmqualität erheblich verbesserte.
Schlussfolgerungen: Die angewandte Technik ermöglicht eine minimal-invasive Therapie für die seltenen konnatalen laryngealen Segel. Sie liefert exzellente Ergebnisse hinsichtlich Stimmqualität, Atmung und hat keinerlei kosmetische Folgen. Die Anwendung ist, wenn auch bislang wenig etabliert, bei Kindern > 15 Kg möglich.