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Mikrozirkulationsveränderungen in statischen Magnetfeldern als mögliche Ursache vestibulärer Nebenwirkungen bei der Magnetresonanztomographie
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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In präklinischen Studien wurden von Probanden bei Exposition in Magnetfeldern bis 8 T, die von neuartigen Kernspintomographen erzeugt werden, EKG-Veränderungen, systolische Blutdruckanstiege, aber auch möglicherweise vestibuläre Symptome (Schwindel, Übelkeit, Erbrechen) beobachtet.
Ziel der Untersuchung war die Quantifikation von Effekten von statischen Magnetfeldern auf die Mikrozirkulation, die solche Nebenwirkungen erklären könnten.
Die Experimente wurden bei Syrischen Goldhamstern (n=6) mit transparenten Rückenhautkammern durchgeführt, wodurch die Analyse der Mikrozirkulation in einem Kapillarbett möglich ist, das rheologisch den Kapillaren im Innenohr vergleichbar ist. Die magnetische Flussdichte wurde durch Änderung des Abstandes des Tieres zu einem starken NdFeB-Stabmagneten zwischen 0 und 600 mT variiert.
Die Magnefeldexposition mit Flussdichten über 500 mT resultierte überraschenderweise in einer signifikanten Abnahme der Erythrozytenfließgeschwindigkeit (vRBC) in den Kapillaren. Bei der maximalen magnetischen Flussdichte von 587 mT, wurde vRBC um 41 % reduziert (P < 0.001). Bei einem Schwellenwert von 500 mT war dieses Phänomen reversibel. Im Gegensatz dazu wurden Gefäßdurchmesser, funktionelle Gefäßdichte und der arterielle Mitteldruck nicht beeinflußt.
Diese Untersuchung zeigt, dass hohe magnetische Flussdichten zu signifikanten Mikrozirkulationsveränderungen führen. Für diese Veränderungen sind eher Viskositätsänderungen durch eine geänderte Orientierung von Erythrozyten als Gefäßtonusänderungen verantwortlich.
Solche rheologischen Veränderungen im Innenohr könnten vestibuläre Nebenwirkungen in starken statischen Magnetfeldern neuartiger Kernspintomographen erklären.
Unterstützt durch: S. Strieth wurde unterstützt durch die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung, Nürnberg. Diese Studie wurde darüberhinaus unterstützt durch das Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter.