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Nachweis von TRPA1-Kanal an vestibulären Typ II Haarzellen und seine Rolle im Transduktionskanalkomplex
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: TRP-Kanäle stellen die größte Gruppe der Ionenkanäle im menschlichen Organismus dar. Sie sind ubiquitär und zeichnen sich durch ihre Multifunktionalität auf. Der TRPA1-Kanal ist ein erst seit kurzem bekannter Ionenkanal, der in Neuronen und Nocizeptoren nachgewiesen ist. Dort ist dieser u.a. für die Thermosensation verantwortlich. TRPA1-Kanal wird auch an den cochleären und vestibulären Haarzellen exprimiert und als Bestandteil des Transduktionskanals identifiziert. Es ist jedoch noch unklar, welche Rolle der Kanal bei der Mechanotransduktion spielt. Ziel dieser Studie sind u.a. die Charakterisierung von Ionenströmen durch den diesen Kanal an vestibulären Haarzellen des Meerschweinchens und deren pharmakologische Beeinflussbarkeit.
Methoden: Vestibuläre Haarzellen von Typ II des Meerschweinchens werden isoliert und untersucht. Ionenströme werden mit der patch clamp-Technik charakterisiert. Zur Identifizierung und Quantifizierung des durch den TRPA1-Kanal fließenden Stromes werden spezifische Pharmaka eingesetzt. Es wird der Einfluss von
Cinnarizin auf diesen Kanal untersucht.
Ergebnisse: Der elektrophysiologische Nachweis von Strömen durch den TRPA1-Kanal an isolierten vestibulären Typ II Haarzellen des Meerschweinchens ist positiv. Dieser wird durch Senföl aktiviert und durch Camphor spezifisch blockiert. Cinnarizin, ein bei M. Menière eingesetzter Calciumantagonist, hemmt ebenfalls den Ionenstrom durch den TRPA1-Kanal reversibel.
Schlussfolgerung: Der Nachweis von TRPA1-Kanal an isolierten Typ II Haarzellen des Meerschweinchens bestätigt ältere Studienergebnisse. Der supprimierende Effekt von Cinnarizin auf diesen Kanal ermöglicht neue Strategie hinsichtlich der medikamentösen Therapie des M. Menière.