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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Multiple Fluorophoren-Analyse (MFA) zur qualitativen Gewebediagnostik in der Mundhöhle

Meeting Abstract

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  • corresponding author Miriam Havel - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenkrankheiten der LMU München, München
  • Romana Pauli - Laser-Forschungszentrum der LMU München, München
  • Andreas Leunig - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenkrankheiten der LMU München, München
  • Christian Betz - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenkrankheiten der LMU München, München
  • Herbert Stepp - Laser-Forschungszentrum der LMU München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod176

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod176.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Havel et al.
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Gliederung

Text

Die Frühdiagnostik maligner Kopf-Hals-Tumore erfolgt meist mittels Gewebsbiopsie. Die Messung der spezifischen Autofluoreszenz endogener Fluorophore mit tumorspezifischer Konzentrationsverteilung stellt ein nicht invasives Verfahren dar, die Dignität von Gewebe im Sinne einer „optischen Biopsie“ zu erfassen.

Es wurden Messungen an oralen Schleimhäuten bei 19 Patienten mit Verdacht auf maligne Neoplasie der Mundhöhle durchgeführt; 4 gesunde Probanden dienten als Kontrollgruppe. Mittels Quecksilberdampflampe erfolgte Anregung und Detektion endogener Fluorophore (NADH, FAD, Tryptophan) durch vorgeschaltete, jeweils fluorophorspezifische Filter. Die spektrale Analyse wurde durch Verrechnung der zeitgleich aufgezeichneten Weißlichtremissionsspektren durchgeführt, was eine Berechnung intrinsischer Fluoreszenzspektren ermöglichte. Die histopathologischen Befunde der im Anschluss entnommenen Läsionen wurden sodann mit den spektroskopischen Ergebnissen verglichen.

Quantitative Analyse der Ergebnisse ergab, dass die intrinsischen Fluoreszenzspektren der Fluorophore aus (prä)malignen Schleimhautarealen signifikante Intensitätsunterschiede im vgl. zum gesunden Gewebe aufweisen. Hierbei lieferten vor allem NADH und FAD tumorspezifische Intensitätsprofile, während für Tryptophan keine eindeutig zu wertenden spektralen Unterschiede festgestellt wurden. Die Schleimhaut gesunder Individuen zeigte ein ähnliches spektrales Muster wie die Kontrollmessungen gesunder Schleimhaut bei Tumorpatienten.

Nach den Ergebnissen dieser Pilotstudie stellt die MFA möglicherweise ein sinnvolles Hilfsmittel in der Tumorfrühdiagnostik von Kopf-Hals-Malignomen dar und läßt sich sinnvollerweise mit Screening-Verfahren wie der bildgebenden Autofluoreszenzdiagnostik verbinden.