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Vergleich der Komplikationen nach Cochlea-Implantation, 1985-1999 und 2000-2005: Einfluss des veränderten chirurgischen Konzepts an 2597 Implantationen.
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Zur Gewährleistung einer maximalen Sicherheit bei der Cochlea Implantation erfolgte in der Medizinischen Hochschule Hannover eine Modifikation des chirurgischen Eingriffes. Der Hautschnitt wurde deutlich reduziert und auf die Fixation des Implantates konnte durch die Ausbohrung des Implantatlagers verzichtet werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Komplikationsraten vor und nach der Änderung des chirurgischen Konzepts zu erfassen und miteinander zu vergleichen. Die Akten aller implantierten Patienten zwischen 1985 und 2005 wurden retrospektiv analysiert. Demographische Daten und Daten über Anzahl und Art der postoperativen Auffälligkeiten wurden extrahiert. Die beobachteten Auffälligkeiten wurden in “geringfügige Auffälligkeiten„, “Wundheilungsverzögerungen„, “postoperative gut behandelbare Komplikationen„, “bedeutende postoperative Komplikationen„ und “technische Defekte„ gegliedert. Es erfolgte eine Auswertung der Jahre 1985 bis 1999 im Vergleich zu den Jahren 2000 bis 2005. Geringfügige Auffälligkeiten waren in beiden Gruppen etwa gleich. Wundheilungsverzögerungen, postoperativ gut behandelbare Komplikationen sowie bedeutende postoperative Komplikationen waren in der Gruppe der 2000-2005 Implantierten deutlich seltener. Im 2. Behandlungszeitraum zeigte sich auch eine signifikante Senkung der technischen Defekte. Das Risiko der Versorgung mit einem Cochlea-Implantat ist durch die Änderung des chirurgischen Konzepts als gering einzustufen. Insbesondere die kleine Anzahl an Komplikation mit Langzeitfolgen bei Kindern als auch beim erwachsenen Patienten spiegelt das geringe medizinische Risiko wieder. Die Senkung der technischen Komplikationen lassen eine verbesserte technische Konzeption der Implantate vermuten.