Artikel
Untersuchung der cochleären Innenquerschnitte unter Berücksichtigung der Insertionstraumata bei der Cochlea-Implantation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Morphologische und radiologische Studien zur Cochlea-Implantat-Insertion haben gezeigt, dass trotz unterschiedlichen Elektrodendesigns ähnliche Traumatisierungsmuster der Innenohrstrukturen auftreten. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob sich aus der quantitativen Beurteilung der Morphologie humaner cochleärer Scalae Rückschlüsse auf diese Beobachtung ziehen lassen.
Material und Methoden: 28 Felsenbeinschnittserien aus der Hamburger Wittmaack-Sammlung wurden digitalisiert und die Innenquerschnitte der cochleären Scalae mittels einer dafür entwickelten Computer-Software erfasst. Dies ermöglichte eine statistische Auswertung und die Korrelation mit häufigen Schädigungsmustern, die bei einer Literaturdurchsicht ermittelt wurden.
Ergebnis: Die Durchsicht der Insertionsstudien zeigt, dass eine massive Schädigung intracochleärer Strukturen häufig im Bereich des aszendierenden Schenkels der Basalwindung auftritt. Der Ort der Läsion liegt bei einer Distanz von 135-180° zum runden Fenster. Wir konnten in diesem Bereich eine deutliche Änderung der Innenquerschnitte der cochleären Gänge feststellen. Der Durchmesser der Scala tympani nimmt hier im Mittel um 0,3 mm ab, zudem zeigte sich eine Deviation der Lamina spiralis ossea.
Schlussfolgerung: Durch den Einsatz präformierter Elektrodenträger soll die Gefahr einer Schädigung cochleärer Strukturen, etwa durch Anstoßen oder durch Reibung an der Außenwand der Scala tympani, herabgesetzt werden. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass auch die spezielle Gangmorphologie Berücksichtigung finden muss. Da man dem mit statischen Elektrodenträgern nur unzureichend gerecht wird, ergibt sich die Notwendigkeit zur Entwicklung neuer Insertionstrategien, wie etwa navigierbarer Cochlea-Elektroden.