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Kombinierte temporale und präfrontale repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zur Behandlung des chronischen Tinnitus
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) stellt ein Instrument zur fokalen Modulation neuronaler Aktivität dar. Niedrigfrequente rTMS über dem auditorischen Kortex wird erfolgreich zur Reduktion des Tinnitusschweregrades eingesetzt. Es finden sich zunehmend Hinweise dafür, dass bei Tinnituspatienten auch Funktionsveränderungen in nichtauditorischen Gehirnarealen vorliegen. Eine aktuelle Studie konnte strukturelle Veränderungen im Bereich des für die Aufmerksamkeitssteuerung zuständigen dorsolateralen präfrontalen Kortex nachweisen. Basierend auf dieser Erkenntnis entwickelten wir ein neues Behandlungsschema mit kombinierter hochfrequenter präfrontaler und niedrigfrequenter temporaler rTMS.
Methode: 30 Patienten mit chronischem Tinnitus wurden eingeschlossen. 15 Patienten erhielten 10 Stimulationssitzungen mit je 2000 Stimuli bei einer Frequenz von 1 Hz über dem linken auditorischen Kortex (110% Motorschwelle). Die anderen 15 Patienten erhielten je Sitzung 1000 Stimuli über dem linken dorsolateralen präfrontalen Kortex (20 Hz, 110% Motorschwelle) und danach 1000 Stimuli über dem linken auditorischen Kortex (1 Hz, 110% Motorschwelle). Die Veränderung des Tinnitusschweregrad wurde mit dem Fragebogen nach Göbel und Hiller über einen Beobachtungszeitraum von 3 Monaten erfasst.
Ergebnisse: In beiden Gruppen zeigte sich eine Reduktion des Tinnitusschweregrades. Dabei war der Behandlungseffekt bei der kombinierten fronto-temporalen Stimulation stärker ausgeprägt.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse stützen die Annahme, dass sowohl auditorische als auch nichtauditorische Gehirnareale in die Pathophysiologie des Tinnitus involviert sind. Dies sollte bei der Entwicklung zukünftiger Behandlungsstrategien berücksichtigt werden.
Unterstützt durch: Tinnitus Research Initiative