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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Entzündungsfaktoren begünstigen den Ausbruch von Angioödemen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Murat Bas - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Henning Bier - HNO-Klinik, Uni-Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jens Greve - HNO-Klinik, Uni-Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas K. Hoffmann - HNO-Klinik, Uni-Düsseldorf, Düsseldorf
  • Georg Kojda - Pharmakologie, Uni-Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod001

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod001.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Bas et al.
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Gliederung

Text

Patienten weisen unter einer ACE-Hemmer (ACEH)-Therapie sowie bei angeborenen C1-Inhibitor (C-INH)-Defekten erhöhte Bradykinin (BK)-Plasmakonzentrationen auf. Das vaskulär hoch wirksame Peptid BK ist in der Lage, über den intrazellulären NO-Signalweg Blutgefäße zu dilatieren und die Permeabilität der Gefäßwände zu erhöhen. Klinische Beobachtungen zeigen, dass nicht alle Patienten mit hohen BK-Plasmakonzentrationen auch Ödeme bekommen. Nur 0,5 % der ACEH-Patienten erleiden ein Angioödem. Diese Beobachtungen verdeutlichen, dass bei der Angioödem-Entstehung noch andere Faktoren eine Rolle spielen müssen. In diesem Zusammenhang ist auffällig, dass Patienten mit erhöhten BK-Plasmakonzentrationen während und unmittelbar nach einer Operation oder bei Entzündungen häufig Angioödeme entwickeln. Ursächlich ist hier an eine Wechselwirkung zwischen Akute-Phase-Proteinen und chronisch erhöhtem BK zu denken. Kürzlich konnten wir nachweisen dass im Plasma die Akute-Phase-Proteine, CRP und Fibrinogen, während des akuten Angioödems bis zu 4x erhöht sind. Zur Prüfung dieser klinischen Beobachtung führten wir experimentelle Untersuchungen über die Rolle der Akute-Phase-Proteine bei der Pathophysiologie des Angioödems durch. Wir konnten in Organbadversuchen mit humanen und porvinen Gefässexplantaten nachweisen, dass Akute-Phase-Proteine zum einen selbst als Mediator bei der Entwicklung des Angioödems über den NO-Signalweg wirken und zum anderen die BK-Wirkung bis zu 10x verstärken können. Dabei erfolgt die NO-Aktivierung rezeptorabhängig sowohl in Endothelzellen als auch direkt an den glatten Muskelzellen. Diese Beobachtungen zeigen die Notwendigkeit entsprechender Vorkehrungen prä- und postoperativ sowie im Rahmen von Entzündungsepisoden.

Unterstützt durch: Forschungskommission der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität