gms | German Medical Science

77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Der minimale Eiswassertest im Vergleich zu den etablierten kalorischen Testverfahren

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Frank Schmäl - HNO-Klinik Universitätsklinikum Münster, Münster
  • Björn Lübben - Praxis, Dortmund
  • Kirsten Weiberg - Praxis, Dortmund
  • Wolfgang Stoll - HNO-Klinik Universitätsklinikum Münster, Münster

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod702

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod702.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Schmäl et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Die kalorische Testung des horizontalen Bogengangs wird in der Regel mittels der klassischen bithermalen Testverfahren (Wasser 30°C und 44°C) durchgeführt. Eiswasser wird kaum benutzt, obwohl diese Methode wegen des geringen Aufwandes als nützlicher Bedside-Test dienen könnte. Um den Wert des „Minimalen Eiswassertests“ (MET) im Vergleich zu den klassischen Testverfahren zu analysieren, wurden videonystagmographische Untersuchungen an 22 Gesunden durchgeführt. Die vestibuläre Stimulation erfolgte mittels Eiswasser (0,5 ml, 1 ml, 2 ml), Wasser 30°C und 44°C sowie Luft (27°C). Analysiert wurden die Frequenz, Amplitude, Geschwindigkeit der langsamen Phase (GLP), der Beginn und die Dauer des induzierten Nystagmus. Durch Zugabe von drei Eiswürfeln in ein Glas Leitungswasser (16°C) fiel die Temperatur innerhalb von 13 min auf 4°C ab. Verglichen mit Wasser 30°C und 44°C, führte der MET zu einem signifikant späteren Beginn und einer signifikant längeren Dauer des kalorischen Nystagmus. Im Gegensatz zur Luftkalorisation zeigte sich zwischen dem MET (1 und 2 ml) und den klassischen Wasserstimulationen eine signifikante Spearman-Korrelation in Bezug auf die Nystagmusparameter Frequenz, Amplitude und GLP. Darüber hinaus ergab der MET (0,5 und 1 ml) eine größere Sensitivität und Spezifität im Hinblick auf das Erkennen einer Seitendifferenz, verglichen mit der Luftkalorisation. Der MET ist somit eine den klassischen Testverfahren vergleichbare Methode, die den Vorteil besitzt, dass sie auf Grund des geringen Aufwands auch außerhalb des Vestibularislabors leicht durchführbar ist und somit einen sinnvollen Bedside-Test zur Analyse der horizontalen Bogengangsfunktion bei bettlägerigen Patienten mit Schwindelbeschwerden darstellt.