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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Klinische Systematik zur Bewertung der Otolithenfunktion bei der Bestimmung der subjektiven visuellen Vertikalen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kai Helling - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • Uwe Schönfeld - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Campus Benjamin Franklin Charité, Berlin
  • Andrew H. Clarke - Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Campus Benjamin Franklin Charité, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod695

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod695.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Helling et al.
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Gliederung

Text

Die Bestimmung der subjektiven visuellen Vertikalen (SVV) stellt eine Methode zur Bestimmung der Reizantwort der Otolithenorgane, speziell der Utriculi dar. Zur Prüfung der Otolithenfunktion erfolgte die Bestimmung der SVV unter verschiedenen Stimulationen: 1) in aufrechter Haltung, 2) unter abgestuften statischen Kippreizen, 3) unter zentrischer Rotation, 4) bei minimal exzentrischer Rotation. Methode 1 und 2 stellen eine beiderseitige Stimulation durch die Schwerkraft dar, während bei 3 und 4 zusätzliche Fugalkräfte auf die Otolithenorgane wirken. Dieses führt bei Methode 3 zur Aufdeckung bzw. Verstärkung seitendifferenter Funktionen bzw. bei 4 zu einer seitengetrennten Stimulation. Methode 1 und 2 geben Auskunft über die Gesamtfunktion bzw. Kompensation, während Methode 3 und 4 die Seitenzuordnung der Pathologie erlauben.

Bei mehr als 200 Patienten mit peripher-vestibulären Erkrankungen erfolgte die Bestimmung der SVV jeweils mit allen vier Stimulationsverfahren. Die Einschätzung der Werte für die SVV erfolgte durch den jeweiligen Vergleich mit Normalwertebereichen.

Vorgestellt wird eine klinisch anwendbare Systematik zur Bewertung der zahlreichen Befundkombinationen, welche sich aus den einseitigen oder beiderseitigen Minder- oder Übererregbarkeiten ergeben. Die vorgeschlagene Systematik verbessert die Diagnostik bei Störungen der Otolithenorgane. Dabei wird die Pathologie der klinisch häufigsten Kombinationen erklärt und der Versuch einer Deutung von seltenen Befundkonstellationen vorgenommen.