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Odontogene Keratozyste im Bereich der Glandula parotis
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Anamnese: Ein 71 jähriger, männlicher Patient stellte sich, mit seit Wochen bestehender Schwellung rechts prä- und retroaurikulär vor.
Antibiotische Therapien waren erfolglos.
Befund: Es zeigte sich eine reizlose, druckdolente, fluktuierende Schwellung prä- und retroaurikulär. Die übrigen HNO-Spiegelbefunde waren unauffällig. Sonographisch zeigte sich zunächst der Verdacht auf einen Parotisabszeß mit begleitender Lymphadenitis. Unter dem Druck der sonographischen Untersuchung entleerte sich gelbliches, fötides Sekret in den rechten Gehörgang. Das MRT zeigte eine zystische Veränderung rechts temporal sowie am Processus mastoideus.
Therapie: Bei fehlendem laborparametrischem und radiologischem Anhalt für eine akute Entzündung, folgte die operative Exploration im Sinne einer partiellen Parotidektomie und Exzision der Raumforderung. Es zeigte sich eine Verbindung zum knöchernen Gehörgang, nicht aber zum Os mandibulare.
Histologie: Es fand sich eine bis in die vordere Gehörgangswand reichende plattenepitheliale Zyste, vom Typ einer odontogenen Keratozyste. Das umgebende Parotisparenchym war lipomatös atrophiert und teils narbenartig fibrosiert.
Konklusion: Odontogene Keratozysten sind Kieferzysten, die vornehmlich in der Mandibula lokalisiert sind (4-6% aller Kieferzysten). Entgegen der früheren Annahme einer einfachen Zystogenese wird die odontogene Keratozyste heute als echte benigne Neoplasie angesehen. In seltenen Fällen kann diese maligne entarten. Die Rezidivhäufigkeit wird mit 3-11% angegeben. Auffällig ist, dass intraoperativ keine Verbindung zum Kieferknochen bestand. Unter Umständen ist hier von ektopem embryonalem Gewebe auszugehen.