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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Rezidivierende pleomorphe Adenome der Glandula parotis: Eine Analyse von 108 konsekutiven Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik der Universität zu Köln, Köln
  • Claus Wittekindt - HNO-Klinik Uni Köln, Köln
  • Georg Arnold - Pathologie Essen-Mitte, Essen
  • Eberhard Stennert - Jean-Uhrmacher-Institut Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod641

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod641.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Guntinas-Lichius et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Operation von rezidivierenden pleomorphen Adenomen der Glandula parotis ist häufig schwierig. Der optimale Zeitpunkt und die optimale Ausdehnung der Re-Operation sind nicht bekannt.

Methoden: Die Charakteristika von 108 Patienten mit 134 Rezidiv-Operationen wurden evaluiert. Die histopathologischen Besonderheiten, die Risikofaktoren für Rezidive sowie die Lebensqualität der Patienten wurde anhand der EORTC-QLQ-C30 und EORTC-QLQ-H&N35 Fragebögen untersucht.

Ergebnisse: Bei einem mittleren Follow-up von 22 Jahren erfolgten 1 bis 10 Rezidiv-Operationen. Die mittlere Operationszeit betrug 222 Minuten. Das mittlere Intervall zwischen zwei Operationen lag bei 7 Jahren. 27 Patienten (25%) hatten eine permanente Schwäche der N. facialis; darunter 9 Patienten (8%), bei denen eine Rekonstruktion des N. facialis vorgenommen wurde. Das Risiko für ein zweites Rezidiv lag nach 1, 2, 5, 10, 15 Jahren bei 16%, 23%, 42%, 60%, und 75%. Das Risiko für ein erneutes Rezidiv lag 1, 2, 5, 10, 15 Jahren nach der letzten Rezidivoperation bei 16%, 19%, 31%, 47%, and 52%. Weibliches Geschlecht, junges Lebensalter bei Erstoperation, Enukleation anstatt Parotidektomie als Therapie des ersten Rezidivs waren signifikante Risikofaktoren für weitere Rezidive. Im Mittel wurden mikroskopisch 26 Rezidivknoten pro Operation gezählt. Die Lebensqualität der Patienten war nicht verändert.

Schlussfolgerungen: Aufgrund der Tumoraussaat bei rezidivierenden pleomorphen Adenomen der Glandula parotis sind die Operationen langwierig. Die Morbidität des N. facialis ist hoch. Das Risiko für erneute Rezidive ist hoch. Eine ausgedehnte Parotidektomie mit Resektion des periparotidealen Gewebes reduziert signifikant die Rate an erneuten Rezidiven.