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5 Jahre klinische Erfahrungen mit ösophagopharyngealer Druckmessung
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Ösophagopharyngeale Druckmessungen (ÖM) dienen durch Aufzeichnen des Ösophagusdruckes zur genaueren Differenzierung obstruktiver Atemstörungen und ermöglichen mittels Mehrkanalaufzeichnung pharyngealer Druckwerte eine Topodiagnostik des Schnarchens und der obstruktiven Atemstörungen. Die Vor-, und Nachteile dieser die Polysomnographie ergänzenden Methode sollen dargestellt werden.
Im Zeitraum von 2000 bis 2005 wurden an unserer Klinik bei 90 Patienten ÖM im Rahmen der diagnostischen Polysomnographie durchgeführt. Nur 6 Patienten (7%) tolerierten die Drucksonde nicht. Ein speziell entwickeltes, computergestütztes Analyseprogramm erlaubt die kanalgetrennte manuelle und automatische Auswertung.
Bei ungestörter Schlafarchitektur konnte eine Zunahme des Ösophagusdrucks (ÖD) mit steigender Schlaftiefe gefunden werden. Der ÖD korrelierte gut mit dem Apnoe-Hypopnoe-Index, Vorhersagen, welcher CPAP-Druck benötigt wird, sind jedoch nicht möglich. 82 Patienten (91%) zeigten ein hochfrequentes Schnarchsignal mit Lokalisation im Bereich des Velums (73%), multilokuläres Schnarchen zeigte sich bei 58 Patienten (64%). Die Erfolgsrate der Laser-assistierten Uvulopalatoplastik lässt sich durch präoperative ÖM steigern. Die Analyse der Obstruktion ist oftmals schwierig und ergab einen velaren Obstruktionsort bei 65 Patienten (72%). Hier konnte der OP-Erfolg der Tonsillektomie und UPPP durch präoperative OM nicht gesteigert werden.
Der größte klinische Wert der ÖM liegt in der präoperativen Topodiagnostik des schnarchenden Patienten. Limitierend stehen jedoch der hohe finanzielle und personelle Aufwand entgegen, der mit der ÖM einhergeht.