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Intraoperatives Neuromonitoring (IONM) und Mikrodissektion in der Schilddrüsenchirurgie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Schilddrüsenerkrankungen sind die häufigsten endokrinen Erkrankungen in Deutschland. Derzeit werden in Deutschland etwa 100000 Schilddrüsenoperationen/Jahr durchgeführt! Die häufigsten Komplikationen nach Schilddrüsenoperationen sind Schädigungen der Kehlkopfnerven. Um dieses Risiko zu minimieren, hat man sich für die Darstellung des Nervus recurrens entschieden.
Methode: Die Darstellung des Nervus recurrens kann rein visuell, visuell-optisch mit Lupenbrille oder mit dem Operationsmikroskop erfolgen. Eine sichere Identifikation des Nervus recurrens ist jedoch nur durch die intraoperative Anwendung von neurophysiologischen Verfahren möglich.
Ergebnisse: 1.Bei transligamentärer minimal invasiver Platzierung einer bipolaren Nadelelektrode in den Musculus vocalis traten keine Majorkomplikationen auf. 2.Die Stimulation des N.recurrens über den N.vagus ist mit über 98% hochspezifisch. 3.Bei einem veränderten oder ausbleibenden IONM-Siagnal am Operationsende muss zu 40% von einer passageren und zu 12% von einer permanenten postoperativen Rekurrensparese ausgegangen werden. 4.Nach subtotalen Resektionen oder Hemithyreoidektomien war die Rekurrenspareserate statistisch signifikant niedriger, wenn die Operation mit IONM durchgeführt wurde.
Schlussfolgerungen: Durch die konsequente Anwendung eines intraoperativen neurophysiologischen Monitoring in Kombination mit mikrochirurgischen Techniken konnten wir die Rate an permanenten postoperativen Rekurrensparesen für alle Schilddrüsenerkrankungen und Operationsverfahren auf 0,2% senken. Eine permanente postoperative Hypokalzämie trat nicht auf.