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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Ist eine Tamponade nach funktioneller endoskopischer Nasennebenhöhlenoperation zur Vermeidung einer Nachblutung erforderlich: eine retrospektive Untersuchung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Klaus Jakse - KH der Elisabethinen GmbH Graz, Graz, Österreich
  • Patricia Steinwender - KH der Elisabethinen GmbH, Graz, Österreich
  • Robert Jakse - KH der Elisabethinen GmbH, Graz, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod520

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod520.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Jakse et al.
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Gliederung

Text

Problemstellung: Die endoskopische oder mikroskopische funktionelle NNH-Operation (FESS) gehört zu den am häufigsten in unserem Fachgebiet durchgeführten Operationen.

Zur Blutungs- und Adhäsionprophylaxe werden meist die verschiedensten Formen von Tamponaden (Salbenstreifen, Fingerlinge, aufquellende Tamponaden, pneumatische Tamponaden oder neuerdings Gel) verwendet. Ziel unserer Untersuchung ist es, die Häufigkeit einer postoperativen Nachblutung nach Nasennebenhöhlenoperationen ohne Tamponade oder Einlagen aufzuzeigen und damit deren Notwendigkeit in Frage zu stellen.

Methodik/Ergebnisse: Vom 01.01.2004 bis 30.11.2005 wurden an 960 Patienten im Alter von 13 bis 91 a von 4 verschiedenen Operateuren ein- oder beidseitig funktionell, endoskopische NNH-Operationen durchgeführt. Am Ende der Operation wurde bei keinem unserer Patienten eine Tamponade im mittleren Nasengang platziert oder andere blutstillende Maßnahmen vorgenommen.

In 21 Fällen (2,2 %) trat während des stationären Aufenthaltes (in Regel 2 bis 3 Tage) eine interventionsbedürftige Nachblutung auf, wobei nur bei 5 Patienten die Blutstillung durch eine lockere, resorbierbare Tamponade des mittleren Nasenganges erfolgen musste. Ein längerer stationärer Aufenthalt war dadurch nicht erforderlich.

Schlussfolgerung: Unsere retrospektive Untersuchung zeigt die Seltenheit einer interventionsbedürftigen Nachblutung nach endoskopischer funktioneller Nasennebenhöhlenoperation auf. Wir sehen uns daher in unserem Vorgehen bestätigt und meinen, dass in den meisten Fällen von FESS-Operationen auf eine Tamponade des mittleren Nasenganges verzichtet werden kann.