Artikel
Autologer Rippenknorpel in der Nasenchirurgie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
---|
Gliederung
Text
Die Wiederherstellung der Nasenfunktion und der äußeren Form bei ausgeprägten Sattelnassen oder posttraumatischem Projektionsverlust ist ausgesprochen schwierig. Alloplastische Materialien bzw. konservierter Knorpel sind aufgrund diverser Aspekte schwierig. Autologer Knorpel ist das Gewebe erster Wahl. Septummaterial ist aufgrund der Genese der Formveränderung in der Regel nicht vorhanden, Ohrknorpel ist limitiert und mechanische nur bedingt belastbar.
Zur Schaffung einer mechanisch stabilen, dauerhaften Projektion hat nur Rippenknorpel entsprechende biomechanische Eigenschaften und ist in entsprechendem Umfang autolog verfügbar. Besonders geeignet für diese Anwendung ist die 7 Rippe auf Höhe der Artikulation zur 6. Rippen. Hier lassen sich relativ großflächige Transplantate heben. Bei der Bearbeitung des Knorpelmaterials ist eine Ausdünnung von beiden Seiten zu beachten. Für eine optimale Nasenrücken Konturierung kann zusätzlich die freiflottierende 8. Rippe entnommen werden.
Bei der Augmentation von ausgeprägten Sattennasen mit entsprechend geschrumpftem Weichteilmantel ohne deutliche Columellaverkürzung ist die Septumrekonstruktion über einen offenen Zugang zu empfehlen. Ein zusätzlicher Nasenrückenspan lässt sich gut unter Sicht verankern. In Fällen einer deutlich verkürzten Columella (z.B. Bindersydrom) ist die Projektionsverbesserung besser über einen Zugang aus dem Mundvorhof durchzuführen. Eine additive Augmentation der Prämaxilla ist über den gleichen Zugang möglich. Das Risiko von Wundheilungsstörungen im Bereich der Columella ist weitgehend ausgeschlossen.
Rippenknorpel erlaubt somit eine dauerhafte Projektionsverbesserung des Nasengerüstes mit auotologem Material sowie mit guten funktionellen Ergebnissen.