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Behandlung von Fehlbildungen des Ohres - eine Übersicht
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Ohrmuscheldysplasien treten bei insgesamt 5 % aller Neugeborenen auf und sind damit die häufigsten Kopffehlbildungen. Sie werden in drei unterschiedliche Schweregrade eingeteilt. Am häufigsten sind Dysplasien 1.° und hier insbesondere abstehende Ohrmuscheln. Ihre Korrektur ist der am häufigsten durchgeführte plastisch-korrektive Eingriff in der HNO-Chirurgie.
Die häufigsten Dysplasien 2.° sind Tassenohrdeformitäten, die teilweise mit Ferntransplantaten korrigiert werden müssen.
Dysplasien 3.° und Anotien erfordern einen totalen Ohrmuschelaufbau, der zu den aufwändigsten, mehrstufigen plastisch-chirurgischen Aufgaben im Kopf-Hals-Bereich zählt. Das Stützgerüst wird vorzugsweise aus autogenem Rippenknorpel geformt. Die Weichteilbedeckung erfolgt mit ortständiger, z.T. vorexpandierter Haut und/oder Hauttransplantaten sowie Bindegewebslappen, gestielten oder in einzelnen Fällen auch freien, mikrovaskulär reanastomosierten Faszientransplantaten.
Bei Patienten mit schwerer Mikrotie in Kombination mit Atresia auris congenita und relativ günstigen anatomischen Verhältnissen im Mittelohr wurde während der vergangenen Jahre der Ohrmuschelaufbau mit einer mehrstufigen Atresieoperation kombiniert.
Während der vergangenen 16 Jahre haben wir bei 600 Patienten die Ohrmuschel völlig neu konstruiert. In unterschiedlichen Phasen wurden verschiedene Techniken angewendet, modifiziert, z.T. verworfen, z.T. relativiert und z.T. weiterentwickelt. Die gegenwärtig von uns am häufigsten durchgeführte Technik ist ein zwei- bis dreistufiges Verfahren mit autogenem Rippenknorpel, häufig in Kombination mit der Atresieoperation.