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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Pathologie und Management radiogener Wundheilungsstörungen im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod495

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod495.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Riedel.
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Gliederung

Text

Zahlreiche Behandlungsprotokolle, besonders bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Karzinomen, sehen eine primäre oder adjuvante Strahlentherapie vor. Hierdurch kommt es auch zu einer Beeinträchtigung des umgebenden Gewebes. Hierdurch können radiogene Wundheilungsstörungen der Haut unter Therapie oder mit Latenz nach Therapie auftreten. Wenn diese an Größe zunehmen und beginnen, schmerzhaft zu werden, ist eine Wundexzision indiziert. Mit einer Spontanheilung ist nicht zu rechnen, da sich hier kaum Granulationsgewebe bildet. Der Defekt sollte mit gut vaskularisierten Lappen, deren Spenderareal außerhalb des bestrahlten Feldes liegen sollte, gedeckt werden. Ebenso ist die Fähigkeit der Epithelisierung und Kontraktion deutlich gemindert. Die Entwicklung orokutaner oder oropharyngokutaner Fisteln ist eine schwerwiegende und leider nicht seltene Komplikation nach Resektion von Kopf-Hals-Karzinomen. Auch eine solche Fistel kann nur verschlossen werden, indem gut durchblutetes Gewebe für eine Rekonstruktion eingebracht wird. Die Strahlentherapie führt auch zu einer Beeinträchtigung der Vasa vasorum der Arteria carotis, was diese stark vulnerabel macht. Letztlich kann dies zur Ruptur der Arteria carotis führen. An Fallbeispielen soll das Management radiogener Wunden und ihrer Komplikationen dargestellt werden. Zusätzlich wurden Gewebeproben aus radiogenen chronischen Wunden immunhistochemisch untersucht. Die Ursache radiogener Wundheilungsstörungen kann auf molekularer Ebene in einer verminderten angiogenen und einer erhöhten proteolytischen Aktivität gesehen werden. Zukünftig könnten die rekonstruktiven Möglichkeiten durch adjuvante Therapieoptionen, die sich aus dem Einsatz von wachstumsfaktoren oder der Gentherapie ergeben, bereichert werden.